Mit gemischten Gefühlen machte ich mich auf den Weg zur Veranstaltungshalle. Auf der einen Seite war ich voller Vorfreude. Nach langer Pandemiepause fand endlich wieder ein großer Jugendgottesdienst statt. Ich war glücklich und dankbar, dass es nun wieder möglich war, diesen Gottesdienst zu feiern. Trotzdem ging ich nicht ganz unbeschwert dorthin.
Das Veranstaltungsteam hatte mich gefragt, ob ich nicht nach dem Gottesdienst für die Jugendlichen, die es möchten, beten könnte. Ohne zu Zögern hatte ich zugesagt. Nur allzu gerne stand ich für diesen Dienst bereit. Doch nun beschlich mich ein ungutes Gefühl.
Der Asphalt unter meinen Füßen schien härter und unnachgiebiger als sonst, ein kalter Wind schnitt mir ins Gesicht und die Abenddämmerung legte sich schwer auf meine Schultern. Und dann hörte ich sie, diese leise Stimme in mir, die jedoch lauter als alles andere zu sein schien: „Du Sünderin willst für andere beten?“ Es war ein aufwühlender Zweifel, der sich in meinen Gedanken ausbreitete. Das Gefühl, nicht gut genug, nicht „sündenfrei“ genug, zu sein, um für andere zu beten. Außerdem war da noch diese Angst, dass mir die Worte fehlen würden. Dass ich überhaupt nicht wüsste, was und wie ich für die Jugendlichen beten sollte. Dass ich ihre Hoffnung auf einen erfüllenden Zuspruch enttäuschte und ich mich eigentlich niemals für diesen Dienst hätte zur Verfügung stellen dürfen. Andere wären bestimmt besser an meiner Stelle geeignet. Andere waren bestimmt näher an Gott als ich mit...
Mit gemischten Gefühlen machte ich mich auf den Weg zur Veranstaltungshalle. Auf der einen Seite war ich voller Vorfreude. Nach langer Pandemiepause fand endlich wieder ein großer Jugendgottesdienst statt. Ich war glücklich und dankbar, dass es nun wieder möglich war, diesen Gottesdienst zu feiern. Trotzdem ging ich nicht ganz unbeschwert dorthin.
Das Veranstaltungsteam hatte mich gefragt, ob ich...
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