„Können Sie mir bitte noch heute das Förder-Gutachten für Michael schicken? Wir benötigen es für die Aufnahme in seine weiterführende Schule“, fragte mich Frau Meier am Telefon. „Ich bin so froh, dass wir nun von Ihnen so verlässlich betreut werden, nachdem wir schon so oft enttäuscht worden sind.“
Gleich im Anschluss an das Telefonat schrieb ich das Gutachten fertig und steckte es in ein Kuvert. Ich wollte es noch auf dem Weg zur Praxis aufgeben. Da ich knapp dran war, lief ich mit dem Kuvert in der Hand zur nahegelegenen Straßenbahnstation und stieg in die soeben vorgefahrene Bahn ein. Drei Stationen später stieg ich aus. Als ich das Postamt betrat, stutze ich: Meine Hände waren leer. Wo war nur das Kuvert? Entsetzt stellte ich fest, dass ich es wohl in der Straßenbahn liegen gelassen hatte. Dieses vertrauliche Dokument durfte keinesfalls in fremde Hände gelangen! Was sollte ich nun Frau Meier sagen? Sie war ohnehin bereits so oft enttäuscht worden von Personen, die sich um die Lernschwäche ihres Sohnes gekümmert hatten. Und jetzt enttäuschte ich sie auch noch!
Noch vom Postamt aus rief ich bei den Verkehrslinien an. Die freundliche Dame an der Telefonauskunft erklärte mir, dass Fundsachen ins städtische Fundbüro kämen. Dies würde allerdings einige Werktage dauern und es bestünde nur wenig Hoffnung, dass jemand einen unfrankierten Brief abgeben würde. Ich solle doch rasch versuchen, eine Straßenbahn der gleichen Linie aufzuhalten und mein Problem zu schildern. Gesagt getan,...
„Können Sie mir bitte noch heute das Förder-Gutachten für Michael schicken? Wir benötigen es für die Aufnahme in seine weiterführende Schule“, fragte mich Frau Meier am Telefon. „Ich bin so froh, dass wir nun von Ihnen so verlässlich betreut werden, nachdem wir schon so oft enttäuscht worden sind.“
Gleich im Anschluss an das Telefonat schrieb ich das Gutachten fertig und steckte es in ein Kuvert....
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„Das Optimal-Prinzip“
An Büfetts bedienen wir uns gerne reichlich, doch wie sieht es mit unserer Haltung gegenüber Gott aus? Birgit Broyer macht sich Gedanken über schwäbische Sparsamkeit und göttliche Großzügigkeit.
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