Montagsgedanken

Unerwarteter Frieden

Manchmal spüre ich Gott, wenn ich glücklich bin. Wenn mein Herz vor Dankbarkeit fast platzt. Wenn ich ihn in den Menschen um mich herum wahrnehme oder ich die Details der Schöpfung bewundere.

In anderen Zeiten habe ich das Gefühl, dass Gott schweigt. Dass meine Gebete nicht durch die Zimmerdecke gelangen und niemand da ist, der mich hört.

Und dann gibt es die Momente, in denen ich Gott mitten im Sturm erlebe. In den Zeiten, in denen alles chaotisch und unsicher scheint.

Es gibt ein Erlebnis in meinem Leben, an das ich mich manchmal zurückerinnere, wenn stürmische Zeiten kommen. Weil es mich daran erinnert, dass Gott mir nahe ist.

Vor ein paar Jahren war ich für einige Monate in einem argentinischen Bergdorf, um dort in einer Kirche mitzuarbeiten. Nach ein paar Wochen bekam ich gesundheitliche Beschwerden, die mit der Zeit zunahmen.

Eines Abends – ich lag bereits im Bett – fiel mir das Atmen immer schwerer. Meine Arme fühlten sich verkrampft an und ich konnte die Hände nicht mehr richtig bewegen. Das Ehepaar, bei dem ich während der Zeit in Argentinien wohnte, fuhr mit mir in die Notaufnahme.

Ein Arzt nahm mich auf, wurde dann jedoch zu einem Notfall gerufen. Er drückte mir noch eine Sauerstoffmaske in die Hand, bevor er aus dem Zimmer rannte. Und dort lag ich dann. Allein auf einer Liege mit einer Sauerstoffmaske, die nichts half und die ich ohnehin mit meinen verkrampften Händen nicht halten konnte. Mir wurde schwindlig und ich fühlte mich schrecklich einsam.

In diesem Moment begann ich zu beten. Ich bat Gott, bei mir zu sein. Schlagartig spürte ich einen unbeschreiblichen Frieden und eine Ruhe. Es war, als würde Gott zu mir sagen: „Es wird alles gut.“

An meiner äußerlichen Situation änderte sich erst einmal nichts, aber ich hatte keine Angst mehr. Ich wusste, dass Gott mich sah und bei mir war. Dass ich nicht allein war.

Dieses Erlebnis hat sich tief in mein Herz geprägt. Ich erinnere mich daran, wenn Zweifel kommen, ob Gott meine Gebete hört oder ob sie an meiner Zimmerdecke abprallen. Denn: Wenn Gott damals da war, dann wird er es auch jetzt sein.

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