Kontakt & Service

Montagsgedanken

Zu schwer

zum Fliegen?

Es sind nur noch wenige Meter, dann habe ich den kleinen See umrundet. Ein undefinierbares Geräusch zieht plötzlich meinen Blick auf die Wasserfläche. Es klingt nach heftig aufgewirbeltem Wasser, nach einem kräftig plätschernden Brunnen oder wild um sich spritzenden Freibadkindern. Und dann sehe ich die Krachmacher: Es sind die zwei Schwäne, die ich auf der anderen Seite des Ufers schon bewundert habe. Mit ihren langen Hälsen hatten sie sich nach den Blättern eines Strauches ausgestreckt, dessen Zweige über das Wasser reichten. Ein bisschen rupfen, ein bisschen knabbern, und weiter zogen sie, die zwei weißen Prachtkerle. Jetzt waren sie dabei, sich mit mächtigen Flügelschlägen aus dem Wasser aufzurichten und zu erheben.

Das dauert! Doch dann laufen sie los. Wie auf der Startbahn eines Wasserflughafens. Jetzt wird es aber knapp! Wenn sie nicht endlich abheben, gibt es ein Unglück in den Bäumen. Doch sie finden eine Schneise mit niederem Gestrüpp und ziehen rechtzeitig nach oben. Mit rauschenden Flügeln fliegen sie an mir vorbei, während ich den Kopf ein bisschen einziehe. Was für ein Wunder! Diese dicken, gefiederten Tiere in der Luft.

Unwillkürlich wandern meine Gedanken zu den Lasten meiner Seele, die mir das Aufschwingen zu Lob und Anbetung oft erschweren. Sorgen, die unüberwindbar erscheinen. Menschen, die mir am Herzen liegen. Oder Menschen, die mir Mühe machen. Angst vor Aufgaben, die mir zwei Nummern zu groß erscheinen. Die Not im Kleinen und Großen, die mich umgibt. Alles in allem das mangelnde Vertrauen, dass mir mein himmlischer Vater die Kraft zum Fliegen geben wird. Heute ist es die seit Wochen anhaltende kleine Kraft, die mich körperlich lahmlegt. Ob ich es schaffe, meine Flügel zu schwingen, mich aufzurichten und den Blick auf Jesus zu richten? Ob ich es schaffe, loszulaufen auf der Startbahn des Dankens, um mich von Gottes Frieden und Freude einhüllen zu lassen? Abzuheben, und mich in den Himmel der Anbetung aufzuschwingen, und im Anblick seiner Liebe, seiner Macht und Größe zu staunen und neu Vertrauen zu fassen? Zu fliegen, erhaben über allem „Klein-mal-Klein“ meines Lebens?

Was für ein Geschenk, dass ich Flügel habe. Flügel mit Kraft, die auch in Schwachheit stark ist, weil sie aus der Ewigkeit kommt (2. Korinther12,9). In Jesaja 40,31 steht: „Aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.“

Kraft, um meinen Kopf nicht hängen zu lassen, sondern zu erheben. Zu Lob und Dank. König David sagt: „Sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein“ (Psalm 34,2). Er kannte das Geheimnis des Lobens: „Loben zieht nach oben. Danken schützt vor Wanken!“ Loben, um Gottes Ehre willen. Aber auch um meinetwillen.

"Danke" an die Autorin

Der Beitrag hat Ihnen gefallen? Sagen Sie der Autorin „Danke!“ mit einem Kommentar.

Artikel teilen?

Was denken Sie?

Teilen Sie Ihre Gedanke mit uns und anderen Lesern! Wir freuen uns über Ihren Beitrag.

Keinen Montag verpassen?
Unser Impuls zum Wochenstart jeden Montag im Postfach 

> NEWSLETTER ANMELDEN

Mehr Montage

Die vielen Arzttermine, die lauten Kinder: Monika Jenke fragt sich, ob Dankbarkeit oder Frust ihr Herz im Alltag erfüllt – und welchen Unterschied das macht.

Von Monika Jenke

Nach einem erfolgreichen Bewerbungsgespräch sinnt Sina Hottenbacher darüber nach, wie wohl so ein Gespräch mit Gott aussehen würde.

Von Sina Hottenbacher

Zwei Hilferufe gehen bei Nicole Sturm ein. Doch beide Male kann sie nicht praktisch helfen. Was nun?

Von Nicole Sturm

Schon als Kind kannte sich Dorothea Kerner mit den Sternbildern aus. Für sie sind die leuchtenden Zeichen am Himmel Botschaften von Gott.

Von Dorothea Kerner

Ein Jahr volle Montage?

52 Impulse zum Wochenbeginn. Damit Montage zu Lieblingstagen werden.

> JETZT ALS E-BOOK BESTELLEN