Lydia und Amir Awad haben einen Traum: einen Ort zu schaffen, an dem Kinder und Jugendliche aus zerbrochenen Strukturen ein Zuhause finden. In der Nähe von Karlsruhe restaurieren sie ein altes Gehöft. Außerdem haben sie ein Repair-Café eröffnet, das Raum für Kreativität, Begegnung und Gespräche über den Glauben bietet.
Lydia, wie bist du aufgewachsen?
Ich bin in Thüringen geboren und in einer christlichen Familie mit drei Geschwistern aufgewachsen. Für mich war die Arbeit der christlichen Pfadfinderschaft „Royal Rangers“ sehr prägend. Was ich dort gelernt habe, war für mich wichtiger als das, was ich in der Schule gelernt habe – beispielsweise wie ich an Aufgaben herangehe, wie ich Dinge plane und durchführe. Auch die Verbindung zwischen Natur und christlichen Werten.
Eigentlich wollte ich nach der 10. Klasse mit der Schule aufhören und Kinderkrankenschwester werden. Aber für den Schichtdienst hätte ich älter sein müssen. Also habe ich noch bis zur 12. Klasse die Schule besucht und bin danach für ein Jahr nach Südafrika gereist.
Wie hast du die Zeit in Südafrika erlebt?
Ich habe in einem Kinderheim für Waisenkinder und Kinder alkoholabhängiger Eltern im Armenviertel gearbeitet. Alkohol und Drogensucht sind große Probleme dort. Die Leiterin hat mit ihrer Familie in der Stadt gelebt und von dort aus das Heim geleitet. Vor Ort haben sich Mütter um die Kinder gekümmert. Sie wurden angeworben, dort zu leben. Die Kinder wussten: Ich bin Teil einer festen Gemeinschaft, die nicht dauernd wechselt. Mich beeindruckte die Verbundenheit, Anteilnahme und Verbindlichkeit, die den Kindern geholfen hat, Halt im Leben zu finden.
Wie ist dein Weg nach diesem Jahr weitergegangen?
In Südafrika habe ich entschieden, ein duales Studium für Soziale Dienste zu beginnen. Mein Praxispartner in dieser Zeit war das Albert-Schweitzer-Kinderdorf. Dort habe ich gemerkt, welchen Unterschied Hauseltern machen im Gegensatz zum Schichtdienst der normalen Kinder- und Jugendhilfe. Sie schenkten den Kindern Stabilität und Sicherheit. Da wusste ich: Das ist es, was ich mir wünsche – eine Gemeinschaft, in der Anteilnahme und Teilhabe gelebt wird.
Mein Herzenswunsch ist, einen Ort zu schaffen, an dem Kinder Gemeinschaft erleben und ein kontinuierliches Zuhause finden können. Einen Ort des Schutzes, wo wir ihre Verhaltensweisen und Prägungen aushalten. Das soll nicht nur auf Amir und mich begrenzt sein, sondern wir wollen Menschen dazunehmen, die auch dafür brennen, Kinder in diesem Prozess zu begleiten, heil zu werden.
Und dann habt ihr dieses Haus gefunden. Wie kam das?
Nach unserer Hochzeit stieß ich im Internet auf dieses Gehöft in Rußheim und dachte: Wenn ich ein Haus kaufen würde, dann so eins! Ich liebte vor allem den Innenhof mit dem Baum und dem großen Tor. Wir haben nur dieses eine Haus begutachtet. Es war wie von Gott ausgesucht. Unsere Nachbaren sind Christen und heute sehr gute Freunde von uns.
Weil das Gebäude unter Denkmalschutz steht, gab es für den Umbau viele Auflagen und bürokratische Hürden. Aber wir hatten beide keinen Zweifel daran, dass Gott dieses Haus für uns vorgesehen hat. (...)
Mit Lydia Awad sprach Ellen Nieswiodek-Martin. Das gesamte Interview lesen Sie in Lydia 1/2024
Fotos: Deborah Pulverich
Eine Antwort
Hallo danke dass sie das Interview gemacht haben es ist sehr ermutigend.
Hab seit ich Jesus in meinem ❤️hab uber38Jahre schon ein Herz für Kinder .
Bin begeistert dass die Berufung die Gott einem Menschen gibt über Jahre hinweg sein kann und die Freude dabei nicht aufhört Gott schenkt immer neue Impulse 😂.
Was Gott mir aufs ❤️ legte als ich kleine Kinder (5)hatte war die Botschaft von Jesus seinem Wort allen die es wissen wollten zu einer Kinderstunde einzuladen um mit den Kindern die Bibel zu entdecken Tänze Musik Geschichten spielen miteinander Essen u.v.m.
Daraus sind gute Früchte gewachsen.
Wünsch euch auch dass ihr vom Herrn immer wieder mit Kraft und Ideen gesegnet werdet
LG Rita