Vor Kurzem saß ich morgens beim Frühstück in meiner Küche. Plötzlich leuchtete die gelbe Wand an meiner linken Seite strahlend hell. Es war ein herrlicher, überraschender Anblick, der nur für kurze Zeit bestand. Aber wo kam das unglaublich helle Licht her? Wie konnte das angehen? Meine Küche liegt nach Westen, die Sonne geht jedoch genau gegenüber im Osten auf.
Obwohl ich gerne bereit bin, an Wunder zu glauben, ging ich auf die Suche nach der Ursache. Aber das war gar nicht so einfach und dauerte lange, da diese Erscheinung nur wenige Male im Jahr und auch völlig unvorhersehbar auftauchte.
Das Geheimnis war: Ein Strahl der aufgehenden Sonne hatte sich im gekippten Fenster unserer Nachbarn gebrochen und ihr Widerschein war genau in meine morgens mehr im Dunkel liegende Küche gefallen. Der Schein erleuchtete kurzzeitig mein Frühstück auf eine wunderbare, intensive Weise, die ich als schönen, ermutigenden und tröstlichen Glanz Gottes empfand und die mir seine Gegenwart deutlich machte.
Wenig später überraschte mich mitten in der Nacht ein ungewöhnlich heller Lichtstreifen im Flur, wie eine Leitlinie. Zunächst war es mir genauso unerklärlich, woher dieses intensive Licht kam. Ich entdeckte, dass der für mich nicht sichtbare helle Vollmond genau auf einen goldenen Bilderrahmen traf und dessen Reflexion dann in den Flur warf. Es war buchstäblich der Widerschein des Widerscheins. Denn der Mond und die Sterne werden selbst nur angestrahlt von der bereits untergegangenen Sonne.
Vielleicht habe ich bis hierhin nicht genug gewürdigt, welche bedeutende Rolle der Widerschein in unserem Leben spielt. Wir leben mit ihm und er ist für uns oft eine Selbstverständlichkeit. Wir leben mit dem Licht des Mondes und der Sterne, mit dem faszinierenden Regenbogen, mit Lichtreflexen und Lichtmalereien. In allen Fällen ist die Quelle des Lichts immer die Sonne, aber oft nicht direkt sichtbar.
So ist es auch mit Gott. Er ist für uns nicht sichtbar. Aber er hat das Licht erschaffen und ist selbst das Licht der Welt. Er ist da. Immer. Mir kommt Mose in den Sinn, dessen Gesicht glänzte, weil er mit Gott geredet hatte. Es leuchtete so sehr, dass die Israeliten sich fürchteten und er deswegen sein Gesicht abdecken musste, wenn er mit ihnen sprach.
Sieht man es mir denn an, wenn ich aus Gottes Gegenwart komme? Sieht man es mir an, dass ich das Licht der Welt bin, wie Jesus es mir zusagt? Wäre es nicht schön, wenn das sichtbar wäre und ich für andere mein Licht leuchten lassen würde in meinem Wesen, in Worten und Taten? Gott hat seinen Kindern die Zusage gegeben, dass „sein Licht auch unsere Herzen erhellt“ (2. Korinther 4,6). Durch uns sollen nun alle Menschen Gottes Herrlichkeit erkennen, die in Jesus Christus aufstrahlt.
4 Antworten
Viele merken das Strahlen, das Gott uns gibt. Nur wir selbst merken es selten und das ist gut so.
Sehr eindrückliche Erlebnisse. Ja darum bete ich : lass mich ein Widerschein dein Liebe sein. Danke für diese Gedanken. Herzliche Grüße Gitta
So erging es mir schon plötzlich war ein helles Licht wo eigentlich Dunkelheit ist . Für mich bedeutet es auch Zuversicht und ein Zeichen Gottes für mich.Ich habe die Zeilen mit einem Lächeln gelesen und bin dankbar dafür.
Welch wunderbare Gedanken, vielen Dank!