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Montag, 03.07.2023

Tu es!

Ich war Anfang zwanzig und lebte in Hamburg. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon entdeckt, dass ich mich gerne mehr in andere Menschen investieren wollte und in das, was Gott wichtig ist. Gleichzeitig war ich sehr unsicher und mir meines Wertes als geliebte Tochter Gottes kaum bewusst. In dieser Situation fragte mich eine junge Frau aus meiner Gemeinde, ob ich mir vorstellen könnte, eine Mentorin für sie zu sein. Sie sagte, sie würde mich als Vorbild im Glauben wahrnehmen, und fragte, ob ich ihr helfen könnte, im Glauben zu wachsen. Von Mentoring hatte ich wenig Ahnung – und eben auch nicht die höchste Meinung von mir selbst. Aber als „gute Christin“ gab ich ihr zur Antwort, dass ich darüber beten würde. Das tat ich dann auch.

Am nächsten Tag ging es in meinem Andachtsbuch um folgenden Bibelvers: „Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn deine Hand es vermag“ (Sprüche 3,27). Da hatte ich meine Antwort. Diese junge Frau war „bedürftig“ – sie hatte ein Bedürfnis. Und ich hatte die Möglichkeit, ihr zu helfen. Über gut zwei Jahre begleitete ich sie und erlebte, wie sie zu einer wunderbaren Frau Gottes heranwuchs. Ich bin zutiefst dankbar, dass ich mich auf diese Herausforderung eingelassen habe. Auch ich selbst habe viel von dieser Zeit profitiert und mitgenommen.

Was bedeutet dieser Bibelvers? Wo sind die „Bedürftigen“ in meiner Umgebung? Wo habe ich die Möglichkeit, zu helfen und Gutes zu tun? Das muss nicht immer gleich eine große Sache sein, oft sind es die kleinen Freundlichkeiten im Alltag, die den Unterschied machen. Hier eine kleine Liste zur Anregung:

Jemandem die Tür aufhalten.

Jemanden mit wenig Einkauf an der Kasse vorlassen.

Ein freundliches Lächeln.

Ein Anruf oder eine Postkarte für jemanden, der einsam ist.

Ein Gebet für eine Person, die in Not ist.

Für ein Anliegen spenden.

Jemanden zum Essen einladen.

Einem Obdachlosen einen Kaffee spendieren.

Sich ehrenamtlich engagieren, beispielsweise in der Gemeinde.

Vermag es meine Hand? Habe ich die Möglichkeit zu helfen? Dann tue ich es. Und ich tue es jetzt. Der nächste Vers ermutigt dazu, die Hilfe nicht aufzuschieben: „Sprich nicht zu deinem Nächsten: Geh hin und komm wieder; morgen will ich dir geben –, wenn du es doch hast.“ Wenn es mir jetzt möglich ist, dann tue ich es jetzt. Und ich tue es mit ganzem Herzen, mit Freude und Liebe. Denn: „Einen freudigen Geber hat Gott lieb“ (2. Korinther 9,7).

Ich glaube, ich bin von Gott so reich beschenkt und gesegnet, dass ich aus diesem Reichtum gerne und großzügig abgeben kann an Zeit, Kraft, Liebe, Geld, Segen. Gott segnet mich, damit ich ein Segen für andere sein kann.

"Danke" an die Autorin

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5 Antworten

  1. Ich bin hängen geblieben an "bedürftig" und "Bedürfnis". Das ist so eine schöne, einfache Aufschlüsselung! Danke für den Gedankenanstoß.

  2. Ja, das ist eine wunderbare Tat - jede noch so kleine Tat ist wertvoll. Wenn du Gutes tust kommt auch Gutes zürück!

  3. Ich habe mich in diesem Text wiedergefunden. Vor 6 Jahren hat mich unser Vater angerufen und mir die Aufgabe gegeben für Bedürftige dazusein. Ob im Gebet oder Geburtstagsbesuche und zur Zeit sind es die Blumen die in schöne Sträuße verwandelt werden. Mit denen ich vielen eine Freude machen kann. Jeden Tag werde ich Reich beschenkt von unserem Vater. Ich danke für alle Erfahrungen die ich die letzten Jahre machen durfte.

  4. Ooohhh jaaaaa…..genau meins🤗🙏🫶
    Mein Motto ist: Liebe leben …u damit vor meiner Haustüre anzufangen.
    Mittlerweile habe ich so krasse Begegnungen/Erlebnisse….daß ich selber vor Freude weinen muß.
    Weil es darauf ankommt im Geringen/Kleinen treu zu sein.
    Und vor allem ..nicht zu warten ,daß Gott mir eine Aufgabe extrem zeigt -sondern IHM absolut vertrauen u.bereit zu sein ,daß er mir zum richtigen Zeitpunkt die richtige Aufgabe zeigen wird.
    Mittlerweile nenne ich des gerne: „Stupser“……manchmal fehlen mir die Worte wie sich Begegnungen entwickeln…..aber auch nur,weil ich bereit war auf den Stupser einzugehen ohne zu wissen,wie die Situation ausgeht oder eben weitergeht.
    Mir ist es vor kurzem so richtig bewußt geworden,daß Gott uns (mich!!) zu Großem berufen hat ….wie krass ist das bitte🙈🙏……aber ER kann das nur tun wenn ich im Vertrauen bereit dazu bin.
    Ich bin soooooo gesegnet ,weil ich anderen helfen kann u.es sooooooo krass von Gott zurückbekomme……
    Ich bin nichts -aber durch Gott kann ich gebraucht werden…….. ich fühle diesen Bericht so doll🫶🙏Danke

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