Gesichtsneuralgie. Ständige Schmerzen. Der Trigeminus war schuld. Seit Wochen hatte ich unaufhörliche Blitze in Kopf und Gesicht und einige schlaflose Nächte. Vor lauter Schmerzmittel, das nur bedingt wirkte, fühlte ich mich wie benebelt. In diesen Wochen hatten meine Familie, mein Pastor und die Gemeinde verstärkt für mich gebetet. Ich selbst hatte sehr oft und intensiv gebetet, mich in die Bibel vertieft wie noch nie zuvor. Das tat so gut! Aber meine Schmerzen waren immer noch da und das Leben musste weitergehen: Familie, Pflichten, Arbeit ...
An einem Morgen saß ich weinend und betend da und fragte: „Jesus, wie lange noch? Ich kann nicht mehr.“ Und dann kam ein Lichtstrahl in mein Herz – eine kurze Erinnerung aus der Zeit, als meine Kinder noch klein waren.
Mein zweijähriger Sohn David bekam Fieber, war schlapp und lustlos. Sein Lieblingsspielzeug hatte er seiner Zwillingsschwester überlassen und wollte nur zu mir. Auch ich ließ alles stehen und liegen, nahm ihn auf meinen Schoß, drückte ihn an mich und so verbrachten wir mehrere Stunden. In dieser Zeit war mein kleiner Sohn an nichts mehr interessiert, er wollte nur bei mir bleiben. Ich freute mich nicht über sein Unwohlsein, aber sein Verlangen nach mir und meiner Nähe genoss ich.
Dann hörte ich diese sanfte Stimme in mir, ohne Vorwurf und ohne Tadel: „Meine Liebe, genauso ist es momentan zwischen mir und dir. Über deinen Schmerz freue ich mich nicht, aber ich genieße es, wenn du nur nach mir suchst. In den Gebeten und in meinem Wort, der Bibel, suchst du nach meiner Gegenwart und ich bin immer für dich da, so wie du damals für deinen kranken Sohn da warst.“
Tränen liefen mir übers Gesicht. „Danke, Jesus, für deinen Trost“, brachte ich hervor. „Ich weiß, du empfindest keine Freude über meinen Schmerz, aber du genießt meine Sehnsucht nach dir. Und deine kostbare Gegenwart steht über jedem Schmerz.“
Olga Eberhard
6 Antworten
Vielen lieben dank!!! Ich war zutiefst berührt und fühlte mich so abgeholt von dem Text. Danke an all die wunderbaren Frauen, die jede Woche schreiben.
Danke fürs Teilen dieser Begebenheit! Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass es bald wieder ganz gut wird mit den Schmerzen!
Ganz sicher würde sich Jesus auch darüber freuen, wenn wir "nur so" Zeit mit ihm verbringen würden. Auch ohne krank zu sein!
Gute Besserung, dir und all den anderen. Und herzlichen Dank, dass du uns das erzählst, das hilft bestimmt so manchen, außerdem besagt es 'ganz nebenbei' noch, dass wir auch oder gerade Leid angenommen sind, und wie kann, könnte es auch anders sein.
Liebe Olga, vielen Dank für deinen berührenden Text.
Ich kann dich so gut verstehen. Zwei Drittel meines bisherigen Lebens habe ich mit Krankheit verbracht und war mir zuletzt auch nicht mehr sicher, ob Gott mich meinem Leid überlassen will. Aber am Freitag hat er ein Wunder geschehen lassen und mich zu einem Arzt geführt, der mir endlich helfen kann. Heilungswunder geschehen auch heute noch und ich bete, dass deines bald eintritt. Liebe Grüße und viel Segen. Nadine
Liebe Olga,
gerade habe ich deinen Text gelesen und bin sehr berührt, danke für die Offenheit. Ich hoffe, dass es dir inzwischen besser geht! Wir kennen uns von 2015, wo ich auf eurer Frauenkonferenz in Wiesbaden war.
Ich wünsche dir Gottes Gegenwart und weitere Heilung.
sei gesegnet,
herzlichen Gruß
Susanne von Pentz-Jaeger
Ich weiß das Trigeminus neuralgie ganz starke Schmerzen sind.Da es ein Wochenende war, bekam ich von meinem Hausarzt ein stärkeres Mittel verschrieben Lyrica 75 mg darauf hin wurde es besser.das war im July 2013. Ich wünsche dir gute Besserung ,liebe Olga