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Montag, 12.06.2023

Schmetterlingsgedanken

Es ist Sommerwetter. Die Türen des Wintergartens stehen weit offen. Ich genieße es, bei einer Tasse Tee hier zu sitzen, ins Grüne zu schauen und die frische Luft zu genießen. Alle Sinne sind auf Empfang gerichtet, und ich danke Gott für diese Ruhe und Herrlichkeit. Plötzlich kommt ein Schmetterling hereingeflattert. Verwirrt sucht er sogleich wieder einen Ausgang, fliegt gegen die Scheiben, um in die dahinterliegende Freiheit zu gelangen. Es ist vergebliche Mühe. Das Geräusch, wenn er immer wieder gegen die Scheiben schlägt, geht mir ans Herz.

Ich versuche, ihn durch einen Windzug auf die richtige Fährte Richtung Ausgang zu leiten. Vergeblich. Er verkriecht sich in eine obere Ecke. Ich lasse ihn dort einige Minuten ausruhen, damit er neue Kraft schöpfen kann.

Doch, o Wunder, als ich ihm mit ruhigen, liebevollen Worten immer wieder sage, dass ich es gut mit ihm meine und ihm helfen will, rafft er sich auf und vertraut sich meiner Führung an. Er setzt sich tatsächlich auf die angebotene Fliegenklatsche und lässt sich willig zur offenen Tür tragen. Fröhlich flattert er davon. Eine tiefe Freude erfüllt mich.

Manchmal ergeht es mir ganz ähnlich: Ich verrenne mich, bin zu schnell mit einem Wort, fühle mich gefangen in Gewissensbissen und versinke in Selbstvorwürfen oder Selbstmitleid. Dann kann es schon mal sein, dass ich schlaflose Stunden mit zermürbenden Fragen habe.

Wie gut, wenn mir dann bewusst wird, dass der gute Hirte Jesus Christus bei mir ist, mich so geschaffen hat, wie ich bin, meine Schwächen kennt und mir helfen und vergeben will. Er ist es, der mich an die Hand nimmt und hinausführt aus meinem Gedankengefängnis. Er leitet mich in die Freiheit, so wie ich es mit dem Schmetterling getan habe.

Der Mut des Schmetterlings, sich mir, und mein Verlangen, mich Jesus anzuvertrauen, bringen uns beiden die Freiheit zurück.

"Danke" an die Autorin

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9 Antworten

  1. Da kann ich nur freudig "JA" sagen.
    So kenne ich es auch. IHM vertrauen, mich anvertrauen, das macht Brücken, wie die liebevoll angebotene Fliegenklatsche.
    Danke

  2. Vielen Dank für diesen Gedanken. Er gibt mir gerade viel Mut in meinen Sorgen und Zweifeln in der Erziehung meiner Kinder.

  3. Danke für das teilen ihrer Gedanken. Auch uns reicht Gott oft eine Fliegenklatsche um uns das
    Leben neu zu schenken.
    Ein sehr schönes Erlebnis mit vielen guten Gedanken dahinter.

  4. Liebe Frau Kreye,
    vielen lieben Dank, dass Sie uns dieses Erlebnis mitgeteilt haben. Ich habe mich zunächst schon sehr über die Überschrift gefreut- weil ich ein totaler Schmetterlingsfan bin. Ich denke das hat mit der Leichtigkeit zu tun, die sie haben und die ich aber nicht immer habe. Auch habe ich mal einen Spruch gelesen: „Wer ein Schmetterling sein möchte, kann nicht gleichzeitig als Biene Punkten.“ Das tat mir irgendwie gut.
    Wo es schon leider immer weniger Schmetterlinge gibt - wie gut, dass Sie einen gerettet haben!!! Und wie gut, dass unser Retter es auch nicht aufgibt weiterhin Menschen zu erretten.
    Gottes Segen weiterhin für Sie.

  5. Diese Geschichte ist wunderbar und ich durfte sie im richtigen Moment lesen, um uuversichtlich zu bleiben!
    Lieben Dank dafür und herzliche Grüße!

  6. Vielen Dank für den Beitrag! Mich irritierte beim Lesen die Fliegenklatsche. Wie ironisch - ein "Mordwerkzeug" als Brücke zur Freiheit... Doch dann durchfuhr es mich: Ist es mit dem Kreuz Jesu nicht genauso? Halleluja, wir sind alle befreit durch ein Mordwerkzeug!

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