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Montag, 04.09.2023

Ölgeschichten

Es war Herbst, und bei einer Bekannten stand der Gerichtsvollzieher im Haus. Sie flehte mich an, ihr finanziell zu helfen. Wegen ihrer drückenden Not lieh ich ihr 1500 Euro. Kurz darauf stellte ich fest, dass das Öl in unserem Heizkessel heruntergebrannt war. Neues Öl würde mindestens 1000 Euro kosten. Das Geld hatte ich jedoch gerade der Bekannten geliehen. Wovon sollte ich jetzt die Lieferung bezahlen?

Die Situation erinnerte mich an die Geschichte einer Frau aus dem Alten Testament. Ihr Mann hatte zur Schule des Propheten Elisa gehört. Jetzt war er gestorben. Dieser Verlust war schon schwer genug, doch die Frau blieb auch ohne Versorgung zurück, da es damals keine Witwenrente gab. Ihre beiden Kinder waren noch klein. Zu allem Überfluss waren Schulden vorhanden. Dazu gesellten sich Zweifel an Gott. Warum hatte er das alles zugelassen?

In dieser Situation klagte die Frau Elisa ihr Leid. Elisa antwortete: „Was soll ich dir tun? Sag mir, was hast du im Haus?“ Die Frau erwiderte: „Deine Magd hat nichts im Haus als einen Krug Öl.“ Daraufhin sagte Elisa: „Geh hin und erbitte draußen von allen deinen Nachbarinnen leere Gefäße, aber nicht zu wenig, und geh ins Haus und schließ die Tür zu hinter dir und deinen Söhnen und gieß in alle Gefäße; und wenn du sie gefüllt hast, so stelle sie beiseite.“ Sie ging hin und schloss die Tür hinter sich und ihren Söhnen; diese brachten ihr die Gefäße, und sie goss ein. Und als die Gefäße voll waren, sagte sie zu ihrem Sohn: „Reich mir noch ein Gefäß!“ Er sagte zu ihr: „Es ist kein Gefäß mehr hier.“ Da hörte das Öl auf zu fließen. Sie erzählte es Elisa, und dieser antwortete: „Geh hin, verkaufe das Öl und bezahle deine Schulden; du aber und deine Söhne, nährt euch von dem Übrigen“ (siehe 2. Könige 4,1–7).

Elisa ging nicht an der Not der Frau vorbei. Und Gott stellte sich zu seinem Diener und beendete die Not der armen Familie. Wie froh muss die Frau darüber gewesen sein!

Diese Geschichte macht mir heute Mut, Gott zu vertrauen. Ich gehöre zwar nicht zum Volk Gottes durch meine Geburt, aber durch den Glauben an seinen Sohn Jesus Christus. Im Neuen Testament steht: „Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden“ (Johannes 1,12). Ich kann Gott aufnehmen mit einem Gebet, in dem ich meine Schuld bekenne, ihm für seinen Tod und seine Auferstehung danke und ihn bitte, mein Leben zu leiten.

In jenen Herbsttagen, als ich überlegte, wie ich denn bloß neues Heizöl bezahlen sollte, durfte auch ich ein Wunder erleben. Eine Gesellschaft hatte geplant, in meinem Heimatort im Vogelsberg einen Film zu drehen. Einige Mitarbeiter der Filmcrew suchten eine Wohnung für die sechs Wochen Drehzeit. Sie zeigten Interesse an dem alten leerstehenden Haus meiner verstorbenen Großmutter. Als Miete boten sie 1500 Euro an. Gott ist mein Versorger, und an diesem Tag überraschte er mich auf den Euro genau!

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11 Antworten

  1. Liebe Frau Lehmann
    Ihr Text hat mich zutiefst berührt. Auch wir erleben immer wieder Gottes liebevolle Fürsorge.
    Vielen herzlichen Dank , dass Sie dieses Erlebnis mit uns geteilt haben. Das macht Mut, weckt Freude und schenkt Hoffnung!
    Herzliche Grüsse Jrene Bircher

  2. Wie gut mit dieser wunderbaren Geschichte von Gottes handeln in den Tag zu starten.Vielen Dank und Gottes Segen,Frau Lehmann.
    Lieben Gruss,
    A.v.Richthofen

  3. Liebe Frau Lehmann, auch ich habe schon oft solche großen und kleinen Wunder erlebt. Ein großes Wunder erlebten mein Mann und ich, als unser 13 Jahre älter PKW plötzlich kaputt ging. Die Reparatur lohnte sich nicht mehr, also mussten wir ein anderes kaufen, das preiswerteste kostete 7000€. Soviel Geld hätten wir nicht gehabt. Einige Tage später kam die Tante meines Mannes zu Besuch und gab uns einen Umschlag mit Geld: es war genau die Summe, die wir bräuchten! Das Wunder war eigentlich, daß sie von unserer Geldnot gar nichts gewusst hat! Dank sei unserem großen Gott!

  4. der Herr ist g r o s.Dad dürfte ich erleben als er mirEs war eine wichtige Reise das Geld für eine Israelfahrt gab von einer Frau die ich nicht kannte .

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