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Montag, 03.10.2022

Nachhaltige

Dankbarkeit

Kennen Sie das? Sie hoffen, beten und bangen auf etwas hin: ein gutes Diagnose-Ergebnis; eine Job-Zusage; eine gute Examensnote; ein versöhnliches Gespräch. Und wenn es dann tatsächlich gut ging, freuen Sie sich einen Moment, haken es ab, und weiter geht`s im Leben.

Ich wünschte, ich wäre nachhaltig dankbar. Nicht nur einen flüchtigen Augenblick lang, sondern voll langanhaltender Freude über etwas, wovor ich Sorge hatte, und dann hat Gott doch geholfen.

Nachhaltige Dankbarkeit. Was kann ich dafür tun?

Jesus sagte zu einem Mann, den er geheilt hatte: „Geh nach Hause zu deiner Familie und erzähle ihnen, welches große Wunder der Herr an dir getan hat und wie barmherzig er mit dir gewesen ist!“ So steht es im Markusevangelium (Markus 5,19).

Hingehen und von dem Guten erzählen, das Gott mir geschenkt hat, hilft gegen das Vergessen. Denn erstens brennen sich mir Dinge besser ins Gedächtnis, die ich anderen erzähle – je öfter, desto besser. Und zweitens habe ich in meinen Mitmenschen Erinnerungshilfen, wenn wieder eine beängstigende Situation kommt. Meine Freunde sagen dann vielleicht: „Mensch, erinnere dich doch mal, wie Gott dir bei der letzten Prüfung geholfen hat! Dann wird er dir jetzt beim Jobwechsel auch zur Seite stehen.“

Durch das Erzählen von Gottes Hilfe stärke ich also nicht nur den Glauben anderer, sondern das begeisterte Teilen von Gottes Güte kehrt zu mir zurück, wenn der andere mich bei Bedarf an meine eigenen Worte und Gottes Hilfe erinnert.

Manchen Menschen hilft gegen das Vergessen, ein Gebetstagebuch zu führen. Einige schreiben ihre Erlebnisse mit Gott ausführlich auf. Andere machen Listen mit ihren Gebetsanliegen und wie Gott darauf geantwortet hat. In Notsituationen reicht schon ein Stichwort, um sich wieder zu erinnern und daraus Mut zu schöpfen, dass er mich auch jetzt nicht im Stich lassen wird.

Aber was, wenn doch? Was, wenn Gott ein Gebet nicht erhört? Nicht heilt? Nicht so hilft, wie ich es erhofft und erbeten habe?

Schweigen und sich in sich selbst verkriechen ist eine typische, aber nicht unbedingt hilfreiche Reaktion. Schweigen Gott gegenüber lässt meinen Glauben erstarren. Besser, ich schreie meine Enttäuschung, Wut und Angst hinaus und werfe sie Gott vor die Füße. So bleibe ich in Kontakt mit ihm, kann mich nach anfänglichem Nicht-Verstehen sogar von ihm trösten lassen.

Schweigen gegenüber anderen, wenn Gott nicht antwortet und es mir schlecht geht, klingt zwar nach netter Schonung. Ich will ja meine Mitmenschen nicht in Glaubenszweifel bringen. Es reicht, dass ich am Zweifeln gegenüber Gott bin. Allerdings könnte auch hier das Reden mit anderen Christen helfen. Wo ich nicht platte Antworten und leere Phrasen bekomme, sondern ein zugewandtes Ohr und Herz finde, fühle ich mich verstanden, getragen und getröstet. Auch durch meinen Nächsten kann Gott meinen Schmerz lindern.

Gottes Barmherzigkeit verkünden: Dazu muss ich weder Pastor noch Glaubensheld sein, weder redegewandt sein noch spektakuläre Wunder erlebt haben. Ich kann meine Augen öffnen und Gottes Güte in den kleinen Dingen entdecken. Diese Alltagsgeschenke wahrzunehmen, macht dankbar. Sie anderen zu erzählen, hilft gegen das Vergessen und schenkt bleibende Dankbarkeit.

Mit freundlicher Genehmigung von © 2022 ERF Medien, www.erf.de; und der Autorin: Frau Dipl. Theol. Gabriele Berger-Faragó, systemische Therapeutin, www.beratungbergerfarago.com

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5 Antworten

  1. Ein schöner Gedanke, von erhörten Gebeten weiterzuerzählen. Zur Ermutigung anderer und später vielleicht wieder zu meiner eigenen…

    Wenn Gott meine Gebete jedoch nicht erhört, so ist noch nicht die richtige Zeit dafür. Wir sehen ja nur einen kleinen Teil, GOTT kennt jetzt schon ALLES! ER hat einen guten Plan für mich, das weiß ich. Ich lege mein Leben vertrauensvoll in SEINE Hand.
    SEIN Wille geschehe!

    Ich wünsche Ihnen allen GOTTES spürbare Nähe und SEINEN reichen Segen!

  2. Das ist echt toll ich finde das ist ein Anstupser, sich einfach mitzuteilen. Manchmal denke ich bin nur so offen in meinem Umfeld. Danke für die Ermutigung, weiter zu machen.

  3. Was wenn Gott Gebet nicht erhört?
    In diesem Fall spricht Gott oft zu mir: "Lass Dir an meiner Gnade genügen."
    Ich finde den Blick auf das Kreuz sehr wichtig, denn man sollte nicht vergessen,
    wir sind hier nur Gäste und Fremdlinge, deshalb kann ich mit nicht erhörten Gebeten Heute besser umgehen, und mich auf das ewige Leben freuen.

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