Seit anderthalb Jahren sind wir stolze Besitzer von fünf Hennen unterschiedlicher Rassen. Sie alle haben Namen, und schnell fällt uns auf, dass sie sich nicht nur im Aussehen, sondern auch in ihren Eigenschaften und Charakteren sehr unterscheiden.
Unsere zwei Sperber-Hennen verbindet eine richtige Freundschaft. Sie fressen nebeneinander, scharren beieinander und schlafen eng zusammen auf der Stange ein. Eine der beiden wurde im letzten Sommer kränklich. Sie isolierte sich, fraß nur wenig und hockte den ganzen Tag auf ihrem Nest. Nach ein paar Tagen konnte ich etwas Interessantes beobachten: Ihre Freundin besuchte sie. Sie stand eng bei ihr und „redete“ auf sie ein. Dann stupste sie sie an, als wolle sie sagen: „Komm doch wieder mit nach draußen zu den anderen!“
Als das nichts half, schob sie ihren Kopf unter den Bauch der Henne und wollte sie so beim Aufstehen unterstützen. Sie versuchte richtig, die Freundin zu ermutigen und ihr zu helfen.
Was kann ich davon lernen? Besuche ich auch Kranke aus meinem Bekanntenkreis? Oder die Witwe, die nur ein paar Häuser entfernt wohnt? Habe ich ein freundliches Wort und ein „Danke“ für den Herrn von der Müllabfuhr? Das kann Freude bewirken!
Jesus selbst fordert uns auf, gütig und freundlich mit unserem Nächsten umzugehen. Dann wird seine Freude und sein Frieden unser Herz erfüllen.
4 Antworten
Dickes Danke für die feine Anregung ! Mit liebem Gruß und Segenswunsch für Sie, werte Frau Schlemper !
Bernd Schulz
Liebe Frau Schlemper, danke für Ihre guten Beobachtungen sowie Ihre Gedanken dazu.
Am vergangenen Samstag war mir unter der Dusche die Idee gekommen doch eine verwitwete Frau zu ihrem 83. Geburtstag zu besuchen. Gedacht - getan. Für die Frau war es eine echte Überraschung mit großer Freude. Und ich war natürlich auch froh das gemacht zu haben.
Es bewegt mich, wie empathisch Tiere sein können, z.B. sogar Hühner, die für die meisten von uns nur ein Fleischprodukt auf unseren Tellern sind. Im Wienerwald z.B. werden gegrillte halbe Hähnchen in Massen verkauft.
Wir wissen über das Wesen mancher Tiere einfach gar nichts, z.B. wie empathisch Hühner miteinander sein können.
Darum ist es leichter für uns, sie zu verspeisen.
Und doch sind es mitfühlende Wesen, die uns ein Beispiel geben können.