Sommerzeit ist Reisezeit. Das gilt angesichts der Preise sicher nicht für jeden. Doch für viele gehört der jährliche Urlaub einfach dazu. Das Vertraute verlassen, unbekannte Wege einschlagen ist aufregend. Vorher heißt es jedoch: Koffer packen! Später merkt man oft: Wieder mal zu viel eingepackt! Das zweite Paar Schuhe brauchte man doch nicht, und die drei Reserve-T-Shirts waren auch unnötig.
Wie viel wichtiger ist das Gepäck, das wir den Rest des Jahres mit uns herumschleppen! Der Urlaub dauert vielleicht zwei Wochen, doch das Jahr dauert eben ein ganzes Jahr. Und aus einem Jahr werden schnell mehrere Jahre. Warum beschweren wir unsere Seelen mit so viel unnötigem Ballast, den wir mit uns herumtragen?
Es ist nachgewiesen, dass Unversöhnlichkeit krank macht. Wenn ich mich weigere, jemandem zu vergeben, trage ich dem anderen etwas nach. Im wahrsten Sinne des Wortes: Ich bin es, die daran zu tragen hat und sich mit der Last abquält. Wohin also mit dem Ballast, mit meinen Verletzungen und Enttäuschungen? Da gibt es für mich nur eine Antwort: zu Jesus. Er will nicht, dass ich mich herumquäle mit all diesen Lasten. Er lädt mich und uns alle ein: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht“ (Matthäus 11,28–30).
Ruhe finden für eure Seelen – das klingt gut. Das wünsche ich mir von Herzen. Das schließt jedoch ein, dass ich nicht länger die Augen verschließe vor dem Ballast, sondern den Weg der Heilung beginne. Dazu gehört, die Schuld (meine eigene und auch das, was andere mir angetan haben) anzuerkennen, einzugestehen und es Jesus im Gebet zu bringen. Ich darf Vergebung empfangen und anderen vergeben. Das heißt nicht, dass ich das, was mir angetan wurde, gutheiße, bagatellisiere oder entschuldige. Aber ich lasse diese Schuld los, trage sie dem anderen nicht mehr nach, sondern vertraue darauf, dass Gott zu seiner Zeit ein gerechtes Urteil sprechen wird.
Ich stelle mich meinem Schmerz und lasse zu, dass es wehtut. Der vergiftete Pfeil muss raus aus der Wunde. Das tut weh, aber nur so kann die Wunde heilen. Ich will sorgsam und liebevoll mit meinem verwundeten Herzen umgehen. Gott hat den Heiligen Geist geschickt als Tröster. Er ist den zerbrochenen Herzen ganz nahe, und er möchte, dass wir heil werden und frei von dem Ballast der Vergangenheit. So können wir mit leichtem Gepäck voranschreiten auf der Reise unseres Lebens.
6 Antworten
Herzlichen Dank an Sie, liebe Vanessa Schirge, für diese guten und hilfreichen Gedanken!
Ich bin gerade in Urlaub und habe viel zuviel eingepackt und dazu noch das Falsche. Jedesmal wenn ich den Koffer zu meinem Auto schleppe frage ich mich wieso hast du soviel eingepackt?
Danke für diesen Text. Es ist echt so: zuviel Gepäck ist eine Belastung im Ferienalltag aber machbar. Im täglichen Leben möchte ich jeden Tag neu ohne Gepäck starten. Das geht nur indem ich meinen Ballast Jesus abgebe.
Vielen Dank für diesen wunderbaren Artikel, der deutlich aufzeigt Vergebung zu üben und kein Gepäck nachtragen zu müssen 😉
Dankbar dass ich Jesus habe
Liebe Grüße Helga
ich lese gerne
Das Bild, dass ICH die Last, die Zumutung eines Anderen an mich, nachtrage und dabei mir selbst schade habe ich in den vergangenen Tagen deutlich erlebt. Selbst in der Nacht hat mich die ungute Situation belastet, geärgert und um kostbaren Schlaf und Erholung gebracht. Immer wieder ploppen die geschriebenen Worte vor meinen Augen auf und der Ärger darüber steigt wieder nach oben. Ich möchte die ganze Situation Gott geben und ihn bitten, mir den Ärger und Groll wegzunehmen. Ich möchte ENDLICH wieder frei in den Gedanken und Gefühlen werden und dem Menschen vergeben, der mich so angegriffen hat. Ich klammere mich an die Zugsage Jesu: "Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig", denn alleine schaffe ich es nicht die Gedanken zu verjagen.
Danke für das Bild mit dem überschweren Koffer, den ich NICHT jemandem hinterher zu schleppen brauche! Das hilft mir leichter loszulassen!
Danke für den Artikel,ich habe jetzt im stillen Gebet meinen Exmann und die ganzen Wunden der vielen Jahre versucht loszulassen.Ich spüre das es noch einige Gebete braucht, die Wunde sitzt zu tief.Aber jedes Mal kann ich wieder ein Stück weiter befreit sein .