Im letzten Jahr hatte ich das Privileg, Freunde in Kenia zu besuchen, die dort als Missionare arbeiten. Nach einer Woche bei ihnen im Dorf brach ich zu einer Safari auf. Mehrere Tage lang haben wir die überwältigende Schönheit des Tsavo-Nationalparks erkundet und immer wieder neue Tiere, Pflanzen und Landschaften entdeckt. An meinem letzten Abend im Camp hatten die Mitarbeiter eine Überraschung für mich vorbereitet: Sie fuhren mit mir auf einen Berg, von dem aus ich die schier unendliche Weite der Savanne vor mir liegen sah. Extra für mich hatten sie einen Tisch gedeckt und ich konnte bei Sonnenuntergang alles, was da für mich vorbereitet war, genießen. Mir kamen fast die Tränen. Hatte dieser Tisch für mich doch noch eine tiefere Bedeutung.
Seit Wochen war Gott schon dabei, mich daran zu erinnern, dass er für mich sorgt. Dass nicht meine Ressourcen und Möglichkeiten das Entscheidende waren. Mein Mann war bereits seit zwei Monaten in der Klinik. Beruflich gab es große Herausforderungen. Und auch in der Gemeinde lief nicht alles so, wie ich es mir wünschte. Ich war müde vom Kämpfen und Immer-stark-sein-Müssen. Da hinein warb Gott auf unterschiedliche Weise um mein Vertrauen. Und beschenkte mich mit der Erfahrung, dass er mir den Tisch deckt, mitten in meiner Lebenssituation. Psalm 23 war mir neu wichtig geworden. Eine Freundin aus Thailand, wo wir früher selbst als Missionare gearbeitet hatten, schrieb mir: „Denk daran: Gott ist unser Heiler und Versorger!“ Sie wusste nicht, dass mein Mann an dem Tag ins Krankenhaus eingeliefert wurde, als ihr Brief ankam.
Gottes Versorgen kam auch in der Form, dass Freunde und Kollegen Lasten abnahmen oder mittrugen. Durch das Buch „Leben am reich gedeckten Tisch“ von Nicola Vollkommer wurde ich ermutigt, so, wie ich bin, in Gottes Gegenwart zu kommen, ihm zu sagen, was mich bewegt, und ihn meine leeren Hände füllen und mein Herz entzünden zu lassen.
Und nun durfte ich diese Reise machen. Im Vorfeld hatte ich mir viele Gedanken gemacht. Meine Freunde hatten arrangiert, dass ich im Dorf in der Schule sprechen, bei Besuchen im Krankenhaus dabei sein und in einer Kirche sprechen sollte. Was brauchten diese Menschen? Wie konnte ich sie ermutigen? Gott hatte mich Worte finden und Ermutigung schenken lassen – auch meinen Freunden, die in einem muslimischen Umfeld Jesus bezeugen und dadurch oft Angriffe erfahren. All das wurde mir nochmals bewusst, als ich dort an dem Tisch im Tsavo-Nationalpark saß.
Wie der Apostel Paulus kann ich bezeugen: Nicht ich, sondern Christus in mir (Galater 2,20)! Das ist meine Hoffnung! Er ist meine Stärke! Er wird mich und die, die er mir anvertraut hat, versorgen!
4 Antworten
Danke, liebe Andrea!
Gerade das habe ich heute gebraucht!!
Vielen lieben Dank Andrea. Dein Beitrag ist sehr schön zu lesen. Ich kann mich sehr gut in die Situation versetzen. Dieses Bild am reich gedeckten Tisch zu sitzen, löst in mir eine große Freude aus. Ich werde jetzt das Buch von Nicola Vollkommer mal lesen, wo ist doch noch ungelesen in meinem Bücherschrank steht. Gottes Segen und Fürsorge für dich und deinen Mann. Herzlichst Marion
Da fällt mir ein Zitat ein:
Mit leeren Händen geboren, mit leeren Händen gestorben, das Leben in ganzer Fülle gelebt, mit leeren Händen. Marlo Morgan
Das erlebe ich trotz sehr schwieriger Situationen immer aufs Neue.
Gott füllt alle Hände
Liebe Frau Brickey,
von Herzen Danke für Ihren ehrlichen und berührenden Beitrag. Ja, Gott versorgt, ist Wegweiser und bester Ratgeber - und ein zutiefst liebevoller Vater! Gottes Segen für Sie und mit lieben Grüßen,
Dorothee