Wieder ist Dezember, Adventszeit. Ich bin in einem Discounter unterwegs, auf der Suche nach weihnachtlicher Dekoration. Es gibt vieles zu entdecken. Schnell werde ich fündig. Ich sehe eine kleine Schachtel mit durchsichtigem Deckel, aus dem Figuren einer Mini-Adventskrippe hervorlugen. Ich nehme das Päckchen in die Hand, um es näher zu betrachten. Da steht etwas von Radiergummi auf der Rückseite. Verwunderlich – aus Radiergummi soll die Krippe sein? Ich denke an meinen kleinen Enkel, der öfter bei mir ist. Mir scheint, diese Mini-Krippe ist genau das Richtige, um ihm einen ersten Eindruck von Weihnachten zu vermitteln. Er mag Tiere, und das Lämmchen und der Esel werden ihn bestimmt interessieren. So verlasse ich den Laden mit der Krippe und einigen anderen weihnachtlichen Schätzen.
Zu Hause stelle ich die kleine Krippe auf den Küchentisch, dann hat mein Enkel etwas zu schauen, wenn er dort sitzt und isst. Kurz darauf ist es so weit. Doch als er die winzigen Figuren entdeckt, möchte er sie alle anfassen! Dann geht es ganz schnell … Die Krippenfiguren werden ruckzuck auseinandergenommen, die Köpfe abgezogen, die mit winzigen Stecksystemen am Hals befestigt waren, die Kleider der Figuren und alles, was man sonst noch abnehmen kann, landet in einem Chaos auf dem Tisch. Als alles zerlegt ist, ist er zufrieden und widmet sich anderen Dingen.
Später, als er abgeholt wird, stehe ich vor der Verwüstung der kleinen Krippe und stelle fest, dass sich manche Köpfe nicht mehr aufsetzen lassen, da das Stecksystem abgerissen wurde. Das Jesuskind kann ich wieder zusammensetzen, die Tiere und einen Hirten auch. Normalerweise bin ich nicht für schnelles Wegwerfen, doch in dem Fall? Der Anblick der Einzelteile ist nicht sehr erbaulich! Aber bevor ich die Teile wegwerfe, halte ich inne: Sollte die Krippe nicht aus Radiergummi sein? Ich kritzele etwas mit Bleistift auf ein Stück Papier, nehme eins der Einzelteile und – es funktioniert! Die Bleistiftlinien lassen sich problemlos entfernen.
Verwundert darüber, geht mir nun beim Betrachten der Krippe durch den Kopf, dass ich dann auch mit dem Jesus-Kind etwas wegradieren kann – alles, was nicht schön ist, alle Fehler. Ja, ist es denn nicht wirklich so? Tut Jesus das nicht auch für mich im täglichen Leben? Und noch viel mehr! Er ist in die Welt gekommen, um die Sünden der Menschen wegzunehmen. Könnte man nicht auch sagen, wegzuradieren? Auf einmal wird mir die biblische Wahrheit anhand des Radiergummi-Jesus ganz neu groß. Ich staune über diese kleine Krippe, besser gesagt, die Überbleibsel und ihre Botschaft. Ohne die Verwüstung hätte ich sicher nicht so tief darüber nachgedacht!
„Und sie wird einen Sohn zur Welt bringen, den sollst du Jesus nennen (,Der Herr rettet`). Denn er wird die Menschen seines Volkes von ihren Sünden befreien“ (Matthäus 1,21).
5 Antworten
Schöner Gedanke! Meine Sündenliste ist ausradiert.
Wow, wie aus Chaos und Zerstörung etwas so positives entstehen kann!! Das gibt mir Hoffnung für unsere zunehmend aus den Fugen geratende Welt. Gott BEHERRSCHT das Chaos und nicht umgekehrt. Er radiert das Falsche aus, damit Gutes entstehen kann.
Vielen, vielen Dank für diese Mutmachenden Gedanken!
Diese Geschichte hat mich wirklich sehr berührt.Was für eine wahre Aussage.
Vertrauen im Chaos!
Das ist wohl eine der herausfordernsten Aufgaben in unserem täglichen Leben.
Auf sich selbst, auf Gott oder wehn auch immer, Vertrauen dass das Leben FÜR mich ist und nicht gegen mich.... darauf kommt es an.
Wirklich ein sehr erbaulicher besonderer
Gedanke …
Jesus hat die Herrlichkeit im Himmel verlassen und kam als Baby in sehr ärmliche Verhältnisse.. so konnte ihn jeder
Mensch erkennen .
Und als er dann am Kreuz für uns starb
radierte er alle unsere Sünden aus.
ER gab uns den freien Willen ihn anzunehmen oder abzulehnen ..
ES liegt an uns unser Herz für Jesus zu öffnen .
Wirklich besonders die Krippe aus Radiergummi !!!
JESUS radiere unser Sünden aus !