Kontakt & Service

Montag, 14.11.2022

Der schwarze

Filzstift

Ich räume auf. Eigentlich räume ich den Kindern hinterher, die sich gerade kreativ ausgetobt haben. Alles findet seinen gewohnten Platz, wird aufgelesen und in den Schrank zurückgelegt. Ich wäre fertig, wären da nicht der braune und der schwarze Filzstift ohne Kappe. Gemeinsam mit den Kindern suche ich die fehlenden zwei Kappen, finde leider nur eine. Ich muss mich entscheiden: Welchen der zwei Stifte brauchen wir mehr? Welchen möchte ich vor dem Austrocknen schützen? Intuitiv wähle ich den schwarzen.

Während ich die Farbschachtel schließe, frage ich mich: Ist Schwarz denn eine Farbe? Und wieso brauchen wir sie so oft, für fast jedes Bild? Einer meiner Söhne hatte sogar eine Phase, in der er fast ausschließlich Schwarz malte, um seinen Bildern einen besonders starken Ausdruck zu verleihen.

Wir alle möchten eigentlich ein Leben voller bunter, leichter Farben, die Heiterkeit und Freude ausstrahlen. Generell meiden wir alles, was schwarze Kleckse und dunkle Schatten in unser Leben bringt. Schwarz hat keinen bestimmten Farbton und wird darum auch als eine „unbunte Farbe“ bezeichnet, oder auch als „Nichtfarbe“. Während Farben durch Licht entstehen, entsteht Schwarz durch die Abwesenheit von Licht.

Dunkle Momente, Geschehnisse in unserem Leben, die ohne Hoffnungsschimmer erscheinen, malen für immer bleibende schwarze Linien in unser Lebensbild, einen starken Kontrast zu den fröhlichen Farben. Doch jede schwarze Linie gibt Tiefe. Deshalb möchte ich die schwarzen Linien in meinem Leben annehmen – in dem Wissen, dass Gott den schwarzen Filzstift unter Kontrolle hat. Ich bin sein Kunstwerk. Noch wechseln Schatten und Licht sich ab. Doch meine Bestimmung ist ein Leben im ewigen Licht.

„Denn unsre Bedrängnis, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit“ (2. Korinther 4,17).

"Danke" an die Autorin

Der Beitrag hat Ihnen gefallen? Sagen Sie „Danke!“ mit einem Kommentar.

Artikel teilen?

Was denken Sie?

Teilen Sie Ihre Gedanke mit uns und anderen Lesern! Wir freuen uns über Ihren Beitrag.

> Kommentieren

2 Antworten

  1. Das hat mich sehr beeindruckt!
    Genau so ist unser Leben. Wir lieben den schwarzen Stift weniger und manchmal scheint es uns zu viel schwarz zu sein. Aber unser Vater im Himmel weiß, was er macht. Vielen Dank für den Beitrag

  2. Danke für ihre Gedanken über einen schwarzen Filzstift.
    Wir schreiben i.d.R. Briefe in schwarzer Schrift auf weißem Papier.
    Und hierzu fiel mir gleich der alte Spruch ein: Was du schwarz auf weiß besitzt
    kannst du getrost nach Hause tragen.
    Die Farbe Schwarz steht allgemein auch für die Stimmung. Ich trage seit längerem
    schwarze Kleidung. Manchmal mit einem hellen oder bunten Schal kombiniert.
    Kürzlich sah ich einen Reisebericht ( Perlen des indischen Ozean ), Madagaskar,
    Mauritius, Seychellen etc. Und mir bleibt tief im Gedächtnis die Farbenpracht der Natur und Tierwelt und die bunte Kleidung der Inselbewohner.
    Und das obwohl sie von vielen heftigen Unwettern und auch Armut betroffen sind.
    Wenn ich dann an Deutschland denke……..
    Gott hat die Welt so schön gemacht!! Aber Geld macht nicht glücklich und farbenfroh!?
    B. Born

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Hiermit erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre E-Mail-Adresse zur Prüfung und Benachrichtigung sowie Ihr Kommentar und der gewählte Name zur Veröffentlichung gespeichert und verarbeitet werden. Sie können diese Einwilligung jederzeit widerrufen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Keinen Montag verpassen?
Unser Impuls zum Wochenstart jeden Montag im Postfach 

> NEWSLETTER ANMELDEN

Mehr Montage

Zwei Schwäne bringen Dorothea Kerner ins Nachdenken über ihre Sorgen und den Wunsch, dass ihre Seele sich aufschwingen möge zur Hoffnung.

Von Dorothea Kerner

Die vielen Arzttermine, die lauten Kinder: Monika Jenke fragt sich, ob Dankbarkeit oder Frust ihr Herz im Alltag erfüllt – und welchen Unterschied das macht.

Von Monika Jenke

Nach einem erfolgreichen Bewerbungsgespräch sinnt Sina Hottenbacher darüber nach, wie wohl so ein Gespräch mit Gott aussehen würde.

Von Sina Hottenbacher

Zwei Hilferufe gehen bei Nicole Sturm ein. Doch beide Male kann sie nicht praktisch helfen. Was nun?

Von Nicole Sturm

Ein Jahr volle Montage?

52 Impulse zum Wochenbeginn. Damit Montage zu Lieblingstagen werden.

> JETZT ALS E-BOOK BESTELLEN