Heiligabend. Der Tisch im Haus ist festlich gedeckt, die Kinder und Erwachsenen haben ihre Festtagskleider angezogen – weiße Bluse, schwarzer Rock oder das kleine Glitzerhängerchen. Ja, alle sehen festlich und fein aus. Und jetzt sind wir auf dem Weg zur Kirche. „Der Schnee fehlt“, sagt jemand bei der Begrüßung.
Eine deutsche Weihnacht, was macht sie aus? Würstchen mit Kartoffelsalat? Festliche Kleidung? Feierliche Stimmung? Weihnachtslieder wie „O du fröhliche“ oder „Stille Nacht“? Eine volle Kirche, erwartungsvolle Stimmung, eine kurze Predigt? Geschenke?
Neben mir haben fünf Immigranten Platz genommen. Wie werden sie ihr erstes Weihnachtsfest in Deutschland erleben?
Feierliche Musik ertönt von vorn. Ich betrachte den geschmückten Baum. Trotz all dem Schönen, Festlichen wandern meine Gedanken zu einem anderen Weihnachtsfest, das noch nicht lange zurückliegt.
Weihnachten im Krankenhaus, am Bett meines sterbenden geliebten Mannes. Wer mag wohl an diesem Heiligabend in solch einer schweren Situation sein? Oder unterwegs nach Hause, zu den Eltern, die er lange nicht gesehen hat? Andere sind vielleicht auf der Flucht oder sitzen einsam und allein zu Hause?
Dann achte ich wieder auf den Text des Predigers. Er spricht von den Engeln auf dem Feld, von einem geöffneten Himmel und wie die Engel riefen: „Friede auf Erden.“
Ja, diesen Frieden erlebten wir auch im Krankenzimmer. Und dann öffnete sich der Himmel, als mein Mann die Worte sprach: „I go home“ (Ich gehe heim) und Gott ihn kurze Zeit später zu sich nach Hause holte.
Nun sagt der Prediger: „Gott sandte seinen geliebten Sohn, Jesus Christus. Er hat uns Frieden und ewiges Heil gebracht.“ Liebe, Friede, Sterben, wie passt das zusammen? Ja, es passt zusammen, weil Jesus kam, um uns zu erlösen. Darum kam er zu uns auf die Erde. Er musste sterben, am Kreuz auf Golgatha. Für uns. Darum öffnete sich der Himmel. Darum können wir Weihnachten feiern. Dankbar und froh.
Mitten in unser trauriges Herz,
mitten hinein in Leid und Schmerz
kommst du mit deinem Frieden.
Du teilst den Kummer, du gibst uns Trost.
In deinen Armen sind wir für immer geborgen.
5 Antworten
Danke, Heidi, für das tröstende Gedicht,
"Mitten in unser trauriges Herz"
Da meine Tochter ende November gestorben ist, mit 52. Jahren,
gibt es mirTrost und Frieden.
Freundlich Grüss
Nelly
Danke, Heidi für diese Montagsgedanken und das tröstndes Gedicht. Man spürt und erlebt es, dass der HERR sehr nach ist in meinem Leben!
Ein gesegnetes Adventswoche wünscht
Gisela
Liebe Frau Schulte, danke für Ihre Montagsgedanken und das Gedicht.
Auch ich durfte vor einem Jahr am Sterbebett meines 56 jährigen Mannes diesen unglaublichen Frieden erleben. Fünf Tage nach einem Arbeitsunfall mussten wir meinen geliebten Mann gehen lassen, ohne dass er noch einmal das Bewusstsein erlangt hat.
Wir sind WIRKLICH geborgen in Gottes Armen und ich habe den Frieden erlebt, der höher ist als alle Vernunft.
Herzliche Grüße
Ingrid
Es ist eine wunderbare Geschichte. Auch ich habe ein solches Erlebnis. Meine Mutter hatte Anfang Oktober ihren 2. Schlaganfall. Vom ersten hatte sie sich so gut erholt, dass niemand aus der Familie es wahrhaben wollte, dass sich das wiederholen könnte.Diesmal war aber ein Ende abzusehen. Wir als Töchter durften sie noch eine reichliche Woche zu Hause betreuen. In dieser Zeit ist mir persönlich Jesus wieder ganz nahe gekommen.
Hat doch meine Mutter in ganz besonderer Weise ihren Glauben gelebt. So bleibt nicht nur die Erinnerung , sondern der Glaube, den sie uns schon zeitig vermittelt hat lebt .
Weil Jesus lebt!!! Haleluja
Danke, Heidi für diese schönen Montagsgedanken und das schöne Gedicht. Man erlebt das der Herr uns gerade in schwierigen Zeiten sehr nahe ist!
Wünsche allen eine gesegnete Adventszeit!
Andrea