Eine Zeit lang gehörte Psalm 28,7 zu den Versen, die ich morgens oft gebetet habe: „Der Herr ist meine Stärke und mein Schild; auf ihn traut mein Herz und mir ist geholfen. Nun ist mein Herz fröhlich, und ich will ihm danken mit meinem Lied.“ Es war eine Zeit, in der ich mich sehr müde und unsicher fühlte. Körperlich erschöpft. Emotional instabil. Um bereit zu sein, meinen Alltag anzugehen, hielt ich mir diese Wahrheit vor Augen und bat Gott gleichzeitig, ihn an diesem Tag als meine Stärke und meinen Schild erfahren zu dürfen.
Wie ist Gott unsere Stärke? Er gibt uns Kraft, wenn wir müde sind. Kraft, um unsere Arbeit zu tun. Treu zu sein. Diszipliniert zu sein. Nehemia schreibt: „Die Freude am Herrn ist eure Stärke“ (Nehemia 8,10). Es ist ein Wechselspiel: Weil wir darauf vertrauen, dass Gott uns stark macht, sind wir fröhlich. Und weil wir in der Beziehung zu Gott Freude erfahren, haben wir Kraft für den Alltag.
Wie ist Gott unser Schild? Zur Zeit Davids bestand ein Schild aus Metall oder Leder und diente dazu, den ganzen Körper vor feindlichen Angriffen mit Pfeilen oder Schwert zu schützen. Gott selbst ist ein unsichtbarer Schild um uns herum, der uns vor allem schützt, was darauf abzielt, uns zu schaden. Hannah Whitall Smith, eine christliche Autorin des 19. Jahrhunderts, beschreibt diesen Schutz in einem anschaulichen Bild: Gottes Gegenwart ist wie eine helle Wolke um uns herum. Nichts kann zu uns durchdringen, wenn Gott nicht Platz macht, um es vorbeizulassen. Das heißt, nichts Böses – kein Schmerz, kein Verlust, keine menschliche Grausamkeit oder Fahrlässigkeit – kann uns treffen, wenn er es nicht zulässt. Und das tut er nur, wenn er es letztlich gebrauchen will, um seine guten Pläne mit uns zu verwirklichen.
So kann ich vertrauensvoll beten: „Herr, du bist meine Stärke und mein Schild! Auf dich hoffe ich. Ich weiß, du wirst mir helfen. Deshalb will ich heute fröhlich sein und dir danken!“
Delia Holtus
Aus: Frauen begegnen Gott – Die Weisheitsbücher des Alten Testaments mit Andachten für ein ganzes Jahr. Herausgegeben von Elisabeth Mittelstädt.
Eine Antwort
Danke für Ihren Post hier zum Montagsgedanken.
Er war wundervar, und passt gerade gut in meine Persönliche& berufliche Situation.
LG
aus Hochheim am Main
Markus
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