Bei der Morgenandacht an einem Samstag betet mein Mann: „Vater im Himmel, lass uns heute für jemanden zum Nutzen sein!“ Ich denke: Das ist aber ein komisches Gebet, das hat er noch nie gebetet. Ich sage aber nichts.
Nicht weit weg von unserem Haus gibt es einen verwilderten Schrebergarten, um den sich niemand mehr kümmert. Dort wuchern große Brombeerhecken, die von Liebhabern gerne abgeerntet werden. Samstags hat mein Mann frei. Also macht er mir die Freude, mit mir zusammen Brombeeren zu pflücken.
Als wir früh dort ankommen, ist niemand da, und wir sammeln fleißig die saftigen Früchte. Nach kurzer Zeit kommt ein älteres Ehepaar, und die beiden laufen zwischen den Sträuchern herum und suchen.
„Suchen Sie etwas?“, fragen wir. „Ja, unseren Haustürschlüssel!“, ist die Antwort. Nun helfen wir beim Suchen. Es dauert nicht lange, da hält mein Mann den Schlüssel hoch und ruft: „Ist es dieser hier?“ „Ja, das ist er!“, rufen die beiden begeistert und bedanken sich herzlich.
Auf dem Heimweg sage ich zu meinem Mann: „Ich habe mich heute früh im Stillen über dein komisches Gebet gewundert: ,Herr, lass uns heute für jemanden zum Nutzen sein!` Nun hat Gott dein Gebet erhört und du konntest den alten Leuten eine Hilfe sein!“
Wer täglich mit Gott lebt, erfährt immer wieder Überraschungen.
Eine Antwort
Ein herrlicher Gedanke:). Ich Arbeite im Verkauf auch da möchte ich meinen Mitmenschen mehr zu Diensten sein als nur zu verkaufen. Mit Ohren die zuhören , Verständnis, und einer starken Hand die zupacken und auch mal was einladen kann, weil es mein Gegenüber körperlich nicht mehr kann. Und es ist mir eine Freude helfend zu sein.