Paulus schreibt in seinem Brief an die Gemeinde in Rom: „Denen, die Gott lieben, müssen alle Dinge zum Besten dienen.“
Das ist einer dieser Bibelverse, die im stressigen Alltag leider leicht in Vergessenheit geraten. Besonders in Zeiten schwerer Schicksalsschläge fällt es schwer zu glauben, dass gerade das zum Besten dienen soll. Manchmal scheint es sogar unmöglich. Aber ich denke, es hilft, diese Haltung zunächst in den kleinen Dingen des Alltags einzuüben. Oft erkennen wir erst im Nachhinein, wie uns etwas – trotz Ärger oder Umwege – doch zum Guten gedient hat. Ein kleines Beispiel aus meinem Leben vor ein paar Wochen möchte ich gern teilen:
Ich holte meinen Mann vom Frankfurter Flughafen ab – für mich eine Fahrt von über zwei Stunden. Da ich nicht besonders gern Auto fahre und mein Mann zudem ein für mich recht großes Auto besitzt, ist das jedes Mal eine kleine Herausforderung.
Ich hatte mir extra viel Zeit eingeplant, weil ich ihn direkt am Terminal abholen wollte, schließlich hatten wir uns zwei Wochen nicht gesehen. Die Fahrt verlief jedoch alles andere als reibungslos: Das Navi leitete mich plötzlich von der Autobahn runter und ich musste ewig lange Umwege über Landstraßen und durch Städte fahren. Noch bevor ich überhaupt am Flughafen angekommen war, schrieb mir mein Mann, dass er bereits gelandet sei. Das verursachte zusätzlich Stress – ich wollte doch eigentlich vor ihm dort sein.
Am Parkhaus angekommen, fand ich aber zunächst keinen Parkplatz, in den ich mit dem großen Auto sicher einparken konnte. Da das Parkhaus nur Einbahnstraßen hatte, fand ich mich plötzlich an der Ausfahrt wieder. Ein Zurück gab es nicht. Ich musste also raus und noch einmal von vorne anfangen. Mein Stresspegel stieg weiter.
Beim zweiten Versuch klappte es dann endlich. Ich fand einen Parkplatz, sogar recht nah am Terminal, und hetzte los. Als ich ankam, musste ich nicht lange warten, da sah ich auch schon meinen Mann und konnte ihn freudig in Empfang nehmen. Wir freuten uns beide über den nahegelegenen Parkplatz.
Was mich noch mehr überraschte: Die Parkgebühren waren erstaunlich niedrig, obwohl ich so dicht am Terminal stand. Erst als ich viel später erneut zum Flughafen musste, sah ich mir die Parkpreise genauer an und war geschockt, wie teuer es eigentlich hätte werden können. Wir hatten damals nur deshalb so wenig bezahlt, weil wir weniger als eine halbe Stunde geparkt hatten. Das wiederum war nur möglich, weil ich vom Navi umgeleitet wurde und nicht sofort einen Parkplatz fand. All diese scheinbaren „Pannen“ hatten im Endeffekt dafür gesorgt, dass wir kaum etwas zahlen mussten.
Ein kleines Beispiel – vielleicht für manche kaum nennenswert –, aber für mich eine wichtige Lektion: Ich möchte lernen, mir gerade in diesen kleinen Alltagsmomenten, die mich stressen oder Kraft kosten, bewusst zu sagen:
Alles dient mir zum Besten.
Diese innere Haltung kann in einer stressigen Situation so viel verändern. Wenn ich weiß, dass Gott auch hier Herr der Lage ist, kann ich darauf vertrauen, dass er mich auch durch weitaus schwerere Zeiten trägt. Denn: Alles dient mir zum Besten.
7 Antworten
Liebe Camilla, ich danke dir für deinen Beitrag. Gott segne dich im Alltag, es ist so schön alles bis auf das kleinste, dem liebenden Vater abzugeben. Es sind Alltags Situationen die es sind oder die uns zeigen wie wunderbar Gottes Liebe ist. Nicht nur bei grossen Entscheidungen sondern normal im Alltag wo uns Gott begleitet und uns trägt in seinen schützen Händen wie wunderbar und schön es ist sich um nichts zu sorgen er leitet und begleitet. Ich persönlich habe so viele alltags Situationen wo ich erst später sehe oh wie wunderbar Gott sich darum gekümmert hat. Ihm die Ehre und Preis für seine unendlich grosse Liebe Geduld und Barmherzigkeit.Gerrade die Alltags Momente zeigen wie schön und wunderbar ist es mit unserem lieben Vater den Lebensweg zu gehen.
Guten Morgen,
vielen Dank für die Montagsgedanken, die mir gerade die Montage nach einem Wochenende mit dem Zurück in den Alltag erleichtern.
Demütig starte ich viel besser durch.
Allzugut konnte ich dem Erlebnis von Camilla folgen.
Am Ende beschlichen mich Zweifel.
Sollte die Ersparnis von Parkgebühren der Grund für eine mit Hindernissen gespickte Anreise an ein Flughafengelände sein?
Ich werde es für mich offen lassen.
So genial, der Beitrag, Camilla.
Vielen Dank!
Das fällt mir momentan etwas schwer zu glauben. Meine Schwester hat einen Hirntumor Rezidiv nach über fast 20 Jahren. Und das hatte bei ihr als Kind schon viel kaputt gemacht. Wenigstens ist sie mehr in der Nähe und die OP ist auch überstanden. Am Samstag werde ich zu einem Seelsorge Tag gehen
Unsere Eltern wollten mit uns als Kindern in den Urlaub nach Schweden fahren. Die Fähre war gebucht. Aber mein Bruder hatte so hohes Fieber, dass wir nicht fahren konnten. Das war alles andere als erfreulich, da es schwierig war, die Fähre umzubuchen. Im Nachhinein erfuhren wir, dass die Fähre, die wir ursprünglich gebucht hatten, einen Schaden hatte und das komplette Parkdeck incl der Autos unter Wasser stand. Und natürlich die Angst der Passagiere, ob noch Schlimmeres passiert. Davor wurden wir bewahrt. Wenn ich im Nachhinein Dinge erfahre, von meinen jetzt erwachsenen Kindern, in welchen Gefahren sie waren(gut, dass ich nicht alles wusste 😅), dann weiß ich wie sehr Gott immer wieder Bewahrung, Führung und Leitung geschenkt hat und schenkt.
Dass nicht alles so leicht erklärbar ist, und es auch Schicksalsschläge gibt, für die es keine gute Erklärung gibt, wissen wir. Wer in solch einer Situation ist, für den bete ich das er an Gott festhält. Woran sollte man sonst Halt finden….
Danke für diese so wertvolle Erinnerung! 💝
Auf Gott und sein Wirken vertrauen, selbst wenn alle
menschlichen Geschehnisse hier auf Erden dagegen sprechen.
Wie oft habe ich Gottes Eingreifen - oft erst im allerletzten Moment! - erlebt und konnte im Nachhinein nur staunen und Gott lobpreisen!
Und seine Hilfe kam manches Mal völlig anders, als ich es mir vorgestellt hatte.
Ein anderes Mal passierte gar nichts, worauf ich es als schwierige Prüfung meines Glaubens ansah und letztendlich Gott mein Herz dennoch wieder ruhig werden liess.
Nicht den Mut und die Zuversicht
verlieren, gerade in langen, scheinbar ausweglosen Situationen 🙏🙏🙏
Ich habe Gott vertraut und bin so bitter enttäuscht worden. Wie jeden morgen hatte ich um Schutz und Bewahrung für meinen Sohn gebetet, und doch ist sein schwrer Unfall passiert. Damit ist auch mein Herz gebrochen. Ist das ein Gott, dem ich vertrauen kann und mit dem ich die Ewigkeit im Himmel verbringen will?