Montag, 30.12.2024

Zwischen den

Zeiten

Ein Leben „zwischen den Zeiten“ – gibt es das denn überhaupt in unserer heutigen schnelllebigen Zeit? Wir leben nicht im „Vor“ und nicht im „Danach“, sondern im „Dazwischen“. Ja, es gibt solche Zeiten, in der Spanne nach Weihnachten bis zum Neujahrstag. Diese Zeit wird auch als „zwischen den Jahren“ bezeichnet. Es wird deutlich, wir sind auf dem Weg, ein Aufbruch nach Weihnachten. Noch sind wir erfüllt von der Weihnachtsbotschaft, den Eindrücken der Festtage und dem Zusammensein mit der Familie. Diese Erinnerungen bleiben haften und begleiten uns in dieser „Zwischenzeit“. Wir halten inne, nehmen uns Zeit und richten aber auch unseren Blick nach vorne, auf Unbekanntes, ein neues Jahr bricht an. In diesen Zeiten hat man häufig das Gefühl, die Uhr tickt ein klein wenig langsamer, die Stunden und Tage erscheinen länger.

Wir empfinden diese Besonderheit, weil wir uns bewusst Zeit nehmen und uns einlassen auf uns und unsere Gedankenwelt, sind empfindsamer und sensibler. Das neue Jahr, wie wird es werden, was wollen wir ändern, an welchen Dingen gern festhalten? Eigentlich findet der Jahreswechsel – mal abgesehen von Jahresrückblicken, Böllern, Feuerwerk – ganz unspektakulär statt. Wir wechseln den Monat und das Datum, wie so oft im Laufe des Jahres und des Lebens. Der Tag beginnt, hat seinen eigenen Rhythmus, seinen Ablauf, und der Abend kündigt sich mit der hereinbrechenden Dunkelheit an. Aber, halt, nach Silvester ändert sich ja doch etwas ganz Entscheidendes. Es ist die Jahreszahl, die wir uns neu einprägen müssen und die uns nun ein volles Jahr lang begleiten wird. Auch diese neue Zahl ist Teil unserer eigenen Lebensuhr und füllt eine Spanne in unserem Lebenslauf.

Doch bevor uns der Alltag einholt – und dies geschieht oftmals schneller, als uns lieb ist –, ist diese „Zwischenzeit“ eine sehr wertvolle Zeit. Wenn wir es zulassen, begegnen wir in ihr Ruhe und Gelassenheit. Wir setzen uns bewusst mit uns selbst und den erlebten Ereignissen auseinander und schöpfen im Innehalten Kraft für Neues. Es tut uns gut. Wir können „hinter uns lassen“, loslassen und neu beginnen, können den Aufbruch förmlich spüren. Für das Abenteuer „neues Jahr“ sind wir bereit und ein klein wenig Neugierde ist auch dabei.

Das Wissen, dass unser Gott mitgeht und uns gerade in den „Zwischenzeiten“ neu begegnen will, macht Mut und gibt Zuversicht auch für unbekannte Zeiten. Derselbe Herr, der uns in aller Niedrigkeit und Demut in der Weihnachtsbotschaft begegnet, begleitet uns stark und zuversichtlich durch alle Zeiten unseres Lebens.

Birgit Ortmüller

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2 Antworten

  1. Vielen Dank für diese ERmutigenden Zeilen - genau in dieser Zwischenzeit bin ich auf folgende Worte von Dietrich Bonhoeffer gestossen: "Gottes Wege sind die Wege, die er selbst gegangen ist und die wir nun mit ihm gehen sollen. Keinen Weg lässt uns Gott gehen, den er nicht selbst gegangen wäre und auf dem er uns nicht voranginge. Es ist der von Gott gebahnte und geschützte Weg, auf den er ruft. So ist es wirklich sein Weg."
    So wünsche auch ich ein dankbares Innehalten und ein mutiges Vorwärtsgehen ins neue Jahr, denn Gott ist mit uns!

  2. Vielen lieben Dank! Genau so habe ich es auch im letzten Jahr wieder empfunden. Die Zeit um den Jahreswechsel herum ist für mich eine wichtige Zeit, um mich innerlich neu aufzustellen. Ja, das geht am besten, wenn ich mir den Rahmen dafür schaffe.
    Auch wenn die Festtage nicht schön waren, die innere Ruhe durch Krankheit oder äußeren Trubel nicht aufkommen möchte... Gottes Angebot bleibt, bei ihm zur Ruhe zu kommen und ihn neu zu entdecken im Alltag. Er möchte helfen und beschenken.

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