„Ich weiß nicht, wie das beruflich werden wird. Doch ich möchte mehr ins Vertrauen gehen, dass da oben eine lenkende Macht über mir ist und dass alles so kommen wird, wie es kommen soll!“ Wow! Diese Aussage beeindruckt mich und er beschämt mich ein wenig. Kommt dieser Satz doch von einem Menschen, der auf etwas hofft, dessen er sich nicht sicher ist. Eine sehr schwammige Macht, die da irgendwie über den Schicksalen der Menschen wabert und sie zu lenken scheint.
Ich hingegen kenne den Gott des Universums und seinen Sohn Jesus Christus ganz persönlich. Die Macht und die Kraft, die alles in dieser Welt erhält. Auch mein Leben. Tag für Tag. Die alles in dieser Welt und in meinem persönlichen Leben ans Ziel bringt. Und doch fällt es mir oft schwer, meine eigenen Bemühungen und Anstrengungen beiseitezulegen und einfach „ins Vertrauen des guten Hirten“ einzutauchen. Wir Menschen tun uns allgemein schwer, Dinge aus der Hand zu geben. Aus unserer Kontrolle zu entlassen. Ob das nun uns nahestehende Menschen sind, die wir Ärzten oder Pflegepersonal anvertrauen müssen, oder Lebenssituationen, Beziehungen, das eigene Ergehen in Beruf, Gesundheit und Gemeinde, dessen Richtung wir nicht lenken können.
Als ich gestern von der Arbeit kam, kratze es bereits im Hals, und mein Körper zeigte alle Anzeichen eines beginnenden Infektes. Der innere Thermostat wechselte zwischen „frieren“ und „schwitzen“. Am besten alles fallen lassen und ab aufs Sofa unter die Kuscheldecke. Um das innere Frösteln loszuwerden, lasse ich mir ein heißes Bad ein und hülle mich in den vertrauten Duft von Campher, Eukalyptus und Kiefernadeln. Ich überlasse meine Glieder dem Wasser und der Wanne und lasse mich „davontragen“. Wärme, Schaum und dampfende Kräuter hüllten mich in einen wohltuenden Mantel.
„Mehr ins Vertrauen gehen!“ Diese vier Worte klingen in mir nach. Es klingt nach: „Ich darf lockerlassen. Ich darf mich fallenlassen.“ Kein Appell: „Du musst mehr vertrauen. Du musst dich mehr an Jesus festklammern!“ Ja, auch das sollen wir tun. Uns an Jesus und seinen Verheißungen festhalten. Der Name des Propheten Habakuk drückt dies in einzigartiger Weise aus. Er bedeutet „der Umklammerer“, „Der an Gott hängt“, im Schwäbischen würden wir sagen „Der an Gott ,bäbbt‘“.
Doch was ist mit den Momenten und Zeiten, in denen keine Kraft mehr da ist zum „festklammern“? Wenn Herz und Hände schwach, entmutigt und niedergeschlagen sind? Ist es nicht so, dass beides seinen Platz hat: das Festhalten und das Gehaltenwerden? In Jesaja 40,11 steht, dass der Hirte seine Herde weidet und die Lämmer in seinem Arm und in seinem Gewandbausch trägt. Was für ein tröstendes und kostbares Bild.
Ich möchte meinem Hirten vertrauen. Mich an Jesus festhalten. Auf seine Stimme hören. Ihm folgen. Und: Ja, ich darf mehr ins Vertrauen des Sohnes Gottes gehen. Mich voll und ganz in die Arme des treuen Hirten fallen und mich von ihm tragen lassen.
Bis zu eurem Ergrauen will ich euch tragen. Ich habe es getan, und ich will auch fernerhin euch heben, tragen und erretten. (Jesaja 46,3+4)
7 Antworten
Liebe Namensvetterin,
das war sehr schön in Worte gefasst- dieser Wechsel , der uns doch schwer fällt.
Danke!
Dorothea Trautvetter
Liebe Frau Kerner,
herzlichen Dank für diese Ermutigung und die Metapher mit der Badewanne.
Von allen Seiten umgeben....besser geht es nicht!!!!
Eine gesegnete Woche
Angela Wolter
Liebe Dorothea, genau dieses Loslassen und Gehaltenwerden habe ich heute erlebt. Meine Stiefmutti ist heute Nacht 3.15Uhr, nach langer schwerer Krankheit zu unserem Herrn gegangen. Ich konnte dabei sein und loslassen, habe mich gleichzeitig aber auch gehalten gefühlt. Lob und Preis unserem Herr! n
Ein herzliches Dankeschön liebe Dorothea 💝 ist für mich heute, morgen und alle Tage, eine grosse Ermutigung!
Ich wünsche allen eine reich gesegnete Sommerzeit 💐
Monica
Danke für die Zeilen...gerade richtig für meine momentane Situation..ich weiss nicht wie es beruflich weiter geht und will mich jetzt mal tragen lassen...eine Herausforderung sicherlich und auch sehr tröstlich...unter Gottes Schirm 🌂 geborgen!
Ja ich denke das sollten wir öfters tun, einfach mal fallen lassen und Ihm die Führung überlassen. Anstatt immer alles selbst tun zu wollen!
Seien Sie gesegnet
🥰 vielen lieben Dank 🙏
für diese Erbauung und Tröstung.
Meine Tochter ist gegangen und findet, das wir alles verkehrt entschieden und gemacht haben..., sie lebt jetzt ihr eigenes Leben...
Ich möchte mich beruflich neu Orientieren.