Wir sitzen im kühlen, farblosen Büro des Notars. Der Tisch ist viel zu groß für uns vier Hinterbliebenen. Ich fühle mich verloren in diesem kahlen Raum und wünsche mir, dass diese bürokratische und sachliche Angelegenheit schnellmöglich vorübergeht. Emotionen haben hier keinen Platz.
Der Notar liest uns in hastiger Eile die rechtlichen Zeilen vor. Es geht hier um das Erbrecht.
„Ich will kein Erbe, ich will meine Mutter zurück!“, möchte ich zwischen die monotonen Worte des Notars rufen. Doch ich presse meine Lippen fest aufeinander. Der Schmerz brennt.
„,Das Wohnrecht der Verstorbenen erlischt mit ihrem Tod‘“, liest der Notar uns vor.
Ich stutze. Wir haben vor einigen Jahren gegenseitig einen Vertrag unterschrieben, dass meinen Eltern lebenslanges Wohnrecht in ihrem bzw. jetzt unserem Bauernhaus gewährt ist. Nun ist dieses Wohnrecht für meine Mutter erloschen.
Und dann wirbeln meine Gedanken eine unumstößliche Wahrheit in mein Herz. Das Wohnrecht meiner Mutter hier auf dieser Erde ist erloschen.
Doch sie hat ein neues, ewiges Wohnrecht im Himmel erhalten!
Kein Vertrag, den sie von ihrer Seite her unterschrieben hat, macht dies möglich. Aber den Bund, den sie hier auf der Erde zu Lebzeiten mit ihrem Erlöser und Herrn Jesus Christus geschlossen hat, der gilt. Jesus hat ihr Ja zu ihm mit seinem Blut versiegelt. Er hat ihren Namen in seine Hände gezeichnet. Dort steht unwiderrufbar der Name meiner Mutter.
Und das bedeutet: Ihr himmlische Wohnrecht wird nie erlöschen!
Die Worte aus Johannes 14, Verse 1 bis 6 bekommen im Angesicht des Todes, im Bewusstsein der Endlichkeit unseres Lebens hier auf Erden eine tiefe Bedeutung:
„Seid nicht bestürzt und habt keine Angst!“, ermutigte Jesus seine Jünger. „Glaubt an Gott und glaubt an mich! Denn im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Sonst hätte ich euch nicht gesagt: Ich gehe hin, um dort alles für euch vorzubereiten. Und wenn alles bereit ist, werden ich zurückkommen, um euch zu mir zu holen. Dann werdet ihr dort sein, wo ich bin. Den Weg dorthin kennt ihr ja.“
„Nein, Herr“, widersprach ihm Thomas, „wir wissen nicht einmal, wohin du gehst! Wie sollen wir den Weg dorthin finden?“
Jesus antwortete: „Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit und ich bin das Leben. Ohne mich kann niemand zum Vater kommen.“
Jesus Christus – er ist Weg, Wahrheit und Leben. Und durch ihn steht auch mir das himmlische Wohnrecht zu.
6 Antworten
Vielen Dank ....ja genau so ist es..ein großer Trost wenn geliebte Menschen von uns gehen...dass sie bei Jesus eine neue Wohnung haben und die Zeit hier auf Erden nur eine kleine Weile dauert und wir dann wieder zusammen sind!
Herzlichen Dank für diese Geschichte!
Wenn doch noch viel mehr Menschen ihr himmlisches Wohnrecht anfordern würden!
Freundliche Grüße
Dorothea Trautvetter
Kurz und prägnant die Botschaft, wie kostbar unser Glaube ist. Er führt in die himmlische Ewigkeit voller Fülle und Wonne bei Jesus.
Dieser Gedanke tröstet ungemein,wenn Geliebte Angehörige diese Erde verlassen.Danke ,für die Aufmunterung.
Iris
Keine Grundsteuer, keine Nebenkosten, keine Mieterhöhung alles fällt weg wenn der Eintritt in die Himmelische Heimat stattgefunden hat. Wie frei (und nicht nur davon) sind schon alle die im Vaterhaus angekommen sind und in den Wohnungen wohnen die ER bereitet hat!!
Danke für die guten Gedanken und Bibelstellen!!
Wir wissen weder Zeit noch Stunde....das ist das größte Geschenk!
bereit sein, muss ich lernen, denn ich möchte perfekt sein, wenn ich dies oder jenes regeln möchte. !
Nicht Aufschieben soll meine Bereitschaft bestätigen!
Doris