Wie war das damals, als Gott zur Zeit der Apostelgeschichte seinen Heiligen Geist über die ersten Christen ausgegossen hat? Aus dem Himmel geschah ein Brausen, als führe ein gewaltiger Wind daher, und erfüllte das ganze Haus. Die Gläubigen wurden mit dem Heiligen Geist kraftvoll durchdrungen.
Noch heute feiern Christen jedes Jahr das Pfingstfest als Erinnerung an dieses übernatürliche Ereignis. Doch die Frage ist: Wie können wir in der heutigen Zeit den Geist Gottes erleben? Wer ist er und was bringt er uns? Bleibt Pfingsten nur Erinnerung, oder steckt mehr dahinter?
Der Heilige Geist wird in der Bibel mit verschiedenen Bildern beschrieben. Eins davon ist die Taube. Ich habe einmal gelesen, dass die Taube in der Vogelwelt eine besonders mitfühlende Natur besitzt. Dieses Bild gefällt mir. Der Heilige Geist ist ein verständnisvoller Begleiter, der uns täglich Gutes tun möchte. Seine Absicht ist es, uns zu helfen, zu trösten, zu führen und zu leiten.
Der Heilige Geist tröstet
In der Bibel lesen wir: „Ich will euch trösten wie eine Mutter ihr Kind“ (Jesaja 66,13). Und Jesus kündigt den Heiligen Geist mit den Worten an: „Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“ (Johannes 14,26). Gott möchte uns Menschen durch seinen Geist trösten. Er gebraucht dazu oftmals andere Menschen. Kürzlich stand ich in der Küche und war dabei, unser Mittagessen vorzubereiten. Da kam ein starker Gedanke in meinen Kopf: Karin, dein Schwiegervater ist gerade sehr traurig. Lade ihn zum Kaffee ein! Sofort kamen meine eigenen Gedanken ins Spiel: Ich habe jetzt wirklich keine Zeit, denn ich muss kochen. Doch die innere Stimme war so eindringlich, dass ich einen Augenblick später mein Geschirr zur Seite legte, meinen Schwiegerpapa anrief und fragte: „Möchtest du heute zum Kaffee kommen?“ Voller Freude antwortete er mir: „Sehr gerne, du rettest meinen Tag! Ich war gerade im Keller und habe dort geweint, weil ich so sehr traurig war.“ Eine Stunde später saßen wir zusammen beim Kaffee und er erzählte mir alte Geschichten von seiner Frau, die zwei Jahre zuvor gestorben war. Die Gemeinschaft machte ihn glücklich, denn wir konnten Freud und Leid teilen. Auch ich selbst wurde durch diese Begegnung sehr glücklich, denn ich merkte, dass es wirklich der Heilige Geist gewesen war, der mir diesen Impuls gegeben hatte.
Der Heilige Geist möchte traurige Menschen trösten und ihnen liebevoll begegnen. Wenn ein Kind hinfällt, wird es von der Mutter getröstet. Genauso möchte der Heilige Geist Gottes Kinder trösten. Er kennt jeden Schmerz, er sieht jede Trauer, ja Gott zählt jede Träne und sammelt diese in einem Krug (Psalm 56,9). Jeder einzelne von uns ist Gott wichtig und sein Geist möchte uns Gutes tun. Und er will uns leiten, damit wir wiederum andere Menschen trösten können. Deshalb ist es so wichtig, dass wir auf unsere Gedanken achten. Der Geist Gottes ist ständig in Kommunikation mit uns und hat die besten Anweisungen für uns bereit.
Der Heilige Geist gibt Kraft
In der Bibel steht: „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern einen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit“ (2. Timotheus 1,7). Gottes Geist möchte seine Kraft in unseren Alltag bringen. Sein Wirken ist wie ein Energy Drink, der uns Menschen neuen Antrieb und Ausdauer schenkt. Wie oft fühlen wir uns geschwächt oder erschöpft! In diesen Momenten haben wir die Chance, Gottes Kraft durch seinen Geist zu empfangen. Manchmal zweifeln wir vielleicht an Gottes Güte und seiner Liebe zu uns. Wir fühlen uns ausgelaugt und womöglich fern von Gott. Der Heilige Geist kann jedoch unsere Schwachheit in Stärke verwandeln. Gott ist der perfekte Vater, der uns Menschen über alles liebt. Er möchte das Beste für unser Leben. Aus diesem Grund bringt er durch den mitfühlenden Geist seine Kraft, Liebe und Besonnenheit in unser Herz. Er schenkt uns Wegweisung für Entscheidungen, die wir täglich in Beziehungen oder am Arbeitsplatz treffen müssen. Er hat eine große Menge an Liebe für unsere Beziehungen bereit und gibt uns Weisheit für unsere Aufgaben.
Dem Heiligen Geist Raum geben
Deshalb ermutige ich Sie, dem Heiligen Geist Raum zu geben und Gott zu vertrauen, dass er uns jeden Tag Kostbarkeiten schenken möchte. Gott ist immer noch derselbe wie damals zur Zeit der Bibel. Er verändert sich nicht. Deshalb können Sie in Ihrem Leben mit einem starken Gott rechnen. Sie können Ihren Tag zum Beispiel mit folgendem Gebet beginnen: „Heiliger Geist, wirke durch mich mit deiner Kraft. Leite mich so, dass ich feinfühlig deine Stimme höre.“ Erwarten Sie Gottes Geist und rechnen Sie mit seiner Hilfe. Hören Sie aufmerksam in sich hinein, um wahrzunehmen, wie er Sie leiten will: durch eine innere Stimme, durch Bilder, Träume, die Bibel oder manchmal durch andere Menschen.
Erinnern Sie sich an die Taube, die mitfühlen kann, und lassen Sie sich von einer Begegnung mit Gott überraschen. Gottes Geist kann Trauer in Freude, Angst in Zuversicht und Müdigkeit in neue Stärke verwandeln.
Veröffentlicht am 1. Juni 2017
Eine Antwort
Schon oft habe ich mich gewundert, warum Weihnachten und Ostern so groß gefeiert wird. Himmelfahrt bekommt durch die Umwandlung zum Vatertag Beachtung. Und Pfingsten ?? Danke liebe Karin Schmid für die gute Erklärung.
Vor einiger Zeit betete ich, zeig mir den nächsten Schritt und, was ich in meiner jetzigen Situation lernen kann. So fing ich durch obigen Artikel an, mich täglich direkt dem heiligen Geist anzuvertrauen. Und Danke zu sagen, für die lustigsten Momente, die er mir schenkte.
In meinen Gebeten vorher, sprach ich mit Gott oder dem Herrn Jesus. Und war mir stets unsicher. Ich weiß, falsch machen kann man da nix, aber der heilige Geist soll ja nicht gelangweilt am Schreibtisch sitzen und warten, bis man ihm Arbeit gibt. Im Büro war das damals das Schlimmste, da sitzen, und nicht gebraucht werden. Der Vergleich stimmt bestimmt nicht, aber Humor hat der drei einige Gott. Das habe ich schon oft erlebt...