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Himmlische

Versorgung

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Gerade in finanzieller Hinsicht habe ich immer wieder erlebt, dass es sich lohnt, Gott zu vertrauen. Wenn ich an meine eigenen Grenzen kam, öffnete er „die Schleusen des Himmels“, um mir seine Liebe zu zeigen.

Ich arbeitete als Krankenschwester in einem kleinen christlichen Krankenhaus in Berlin. Dort fühlte ich mich sehr wohl. Doch tief im Herzen hatte ich die Sehnsucht, als Krankenschwester in einem Land zu dienen, in dem die medizinische Versorgung nur unzureichend war. Ich sah mich in Gedanken schon im Dschungel von Papua Neu-Guinea, wie ich unter den Stämmen der Urbevölkerung lebte und arbeitete, um den Menschen medizinisch zu helfen und ihnen von Gott zu erzählen. Aber es gab ein Problem: Meine Englischkenntnisse waren nicht ausreichend. Um als freiwillige Krankenschwester im Ausland zu arbeiten, musste ich eine andere Fremdsprache fließend sprechen können.

Meine Tante lebte mit ihrer Familie in den Vereinigten Staaten in einer kleinen Stadt im mittleren Westen. Ich hätte die Möglichkeit, bei ihr zu leben und im nahegelegenen College meine Englischkenntnisse aufzubessern. Mir war nur nicht bewusst, wie teuer eine Sprachausbildung im Ausland ist. Ich sollte 10 000 US-Dollar im Voraus bezahlen. Geld, dass ich leider nicht hatte!

Mein Traum drohte zu platzen! Ich wusste nicht, wie ich für die hohen Kosten aufkommen sollte. An einem Abend kniete ich mich in meiner kleinen Wohnung nieder und betete. Wenn es Gottes Plan war, dass ich in die USA ging, dann solle er doch bitte diesen Weg möglich machen. Als ich mein Gebet beendet hatte, klingelte das Telefon und meine Mutter war am anderen Ende. Sie erzählte mir, dass ich von meinem verstorbenen Großvater Geld geerbt hatte. Es waren genau 10 000 US-Dollar! Ich war sprachlos. Innerhalb weniger Minuten hatte Gott mein Gebet erhört.

Große Herausforderungen

Sechs Monate später saß ich im Flugzeug auf dem Weg in die USA, wo ein neuer Lebensabschnitt auf mich wartete. Ich war mir der Schwierigkeiten nicht bewusst, die mich erwarteten und mein Leben auf den Kopf stellen würden. Die ersten Wochen in meiner neuen Heimat waren toll. Ich fühlte mich auf dem College wohl und hatte neue Freunde.

Doch das Leben mit meiner Tante und ihrer Familie stellte sich als schwierig heraus und ich hatte eine Menge Herausforderungen zu bewältigen. Mein Onkel konnte durch ein Alkoholproblem nicht arbeiten und war oft abwesend. Meine Tante musste das Geld für die ganze Familie verdienen. Das Geld war immer knapp und so fragte sie mich, ob ich ihr finanziell aushelfen könne, um die Strom- und Wasserrechnungen zu bezahlen. Es fiel mir schwer, nein zu sagen. Mein Cousin leidet unter Schizophrenie und das Zusammenleben mit ihm war nicht immer einfach. Ich kann mich noch gut an eine Nacht erinnern, als er mich aus dem Tiefschlaf aufweckte, weil er glaubte, das Haus würde brennen. Mein Zimmer teilte ich mit meinen zwei kleinen Cousinen, die oft lange aufblieben, um bis weit in die Nacht fernzusehen. Kurzerhand zog ich nachts in den begehbaren Kleiderschrank, um etwas Schlaf zu bekommen.

So hatte ich mir mein Leben in den USA nicht vorgestellt. Was sollte ich machen? Hatte ich Gottes Ruf falsch verstanden?

Neue Möglichkeiten

Als ich einmal im Gottesdienst war, hörte ich von einem christlichen College. Das Union College war mit seinen 1200 Studenten eine Autostunde von meiner Tante entfernt. Einige Wochen später schaute ich es mir an und es gefiel mir dort auf Anhieb. Doch die Kosten für ein Studium verschlugen mir den Atem. Wie sollte ich dafür aufkommen? Alles, was ich noch hatte, waren 5 000 Dollar! Was sollte ich machen? Sollte ich Gott vertrauen, dass er für den Rest der Kosten aufkommen würde?

An diesem Tag beschloss ich, mich auf Gott zu verlassen. Ich zahlte die 5 000 Dollar an und vertraute Gott den Rest an. Einige Wochen später zog ich in das Studentenwohnheim des Colleges ein.

In den nächsten 18 Monaten erlebte ich die größten Wunder meines Lebens! Wenn ich kein Geld mehr auf dem Konto hatte, um das College zu bezahlen, griff Gott ein und kam für die Kosten auf. Ich konnte immer meine Studiengebühren fristgerecht bezahlen und er sorgte dafür, dass es mir an nichts fehlte. Er schenkte mir das Geld nicht im Voraus, sondern nur, wenn ich es brauchte. Oft wusste ich nicht, wie ich in den nächsten Tagen die aufkommenden Rechnungen bezahlen sollte, was mir so manches Mal den Angstschweiß auf die Stirn trieb.

Wunder über Wunder

Ich erinnere mich noch genau daran, dass ich neue Bücher für das nächste Semester brauchte, aber nicht wusste, wie ich sie bezahlen sollte. Am nächsten Tag fand ich in meinem Briefkasten meinen neuen Reisepass, den ich beantragt hatte. Im Reisepass lagen sauber zusammengefaltet 50 Dollar. Das war genau die Summe, die ich für meine neuen Bücher benötigte. Ein anderes Mal fand ich im Briefkasten Geld in einem Umschlag ohne Absender, als ich Lebensmittel brauchte.

Ich konnte immer wieder auf großartige Weise erfahren, wie Gott eingriff. Mal war es ein gutbezahlter Sommerjob oder ein unerwarteter Geldsegen. Aber Gott sorgte nicht nur finanziell für mich. Ich lernte in dieser Zeit, ihm zu vertrauen und konnte im Glauben wachsen. Nach meinem Englischstudium belegte ich einige Semester in Jugendarbeit, Mission und Bibelkunde. Gott hatte noch größere Pläne für mich auf dem christlichen College!

Dort lernte ich auch mehr über ein Programm kennen, das Studenten die Möglichkeit gibt, ein freiwilliges soziales Jahr im Ausland zu machen. Ich erfuhr von einer christlichen Organisation, die dort Gemeinden gründet, wo es nur wenige Christen gibt. Nach meiner Ausbildung konnte ich im Rahmen dieses Programms zwei Jahre lang in Guinea, Westafrika als freiwillige Krankenschwester unter dem Susu-Stamm arbeiten und vielen Menschen von Gott erzählen.

Gott ruft uns in Alltagssituationen auf, mit ihm zu rechnen und ihm die Führung zu überlassen. Ich bin froh, dass ich das Wagnis eingegangen bin und Gott blind vertraut habe. In dieser Zeit habe ich ihn auf ganz besondere Art und Weise erlebt und ihn ganz nah erfahren dürfen. Wenn wir Gott vertrauen, können wir erleben, wie er im Alltag eingreift und sein Handeln aus nächster Nähe erleben.

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