Es hat angefangen zu schneien. Beglückt halte ich inne. Ich schaue in den Himmel und beobachte, wie unzählige dicke Schneeflocken sanft auf die Erde hinabfallen. In kurzer Zeit verwandeln sie die Natur in eine wunderschöne Winterlandschaft. Ich sehe mir das muntere Treiben an und erfreue mich daran. Genau wie in meiner Kindheit bin ich auch heute noch fasziniert vom ersten Schneefall – nur den Schlitten lasse ich erst mal im Keller.
Ganz leise und sacht fallen die Schneeflocken auf die Erde, eine andächtige Ruhe breitet sich aus, das Leben erscheint für einen Moment langsamer zu laufen. Die Stille berührt mich, schenkt mir Gelassenheit, unterbricht meinen Alltag auf angenehme Weise. Ich bin oft getrieben von den täglichen Anforderungen, so manches will erledigt werden. Der Blick aus meinem großen Fenster lässt mich innehalten, beruhigt Seele und Geist.
Es schneit und schneit und ich kann mich gar nicht sattsehen an der Flockenherde, die unablässig ihren Weg auf den Boden sucht. Dankbar nehme ich diese kostbaren Augenblicke auf und komme zur Ruhe.
In der Stille angekommen, schöpfe ich neue Kraft. Ich danke Gott für den Schneefall im Winter, der mich immer wieder begeistert, und genieße diese Zeit.
Machen wir es doch wie die Flockenherde. Unbeirrbar bahnt sie sich ihren Weg auf die Erde, wirbelt umher, gleitet leise, sanft und zielstrebig zu Boden. Jede einzelne Schneeflocke ist Teil dieser unvergleichlichen Winterlandschaft und wenn die Sonnenstrahlen sie treffen, schmelzen sie nicht sofort dahin, sondern strahlen und glitzern wie Diamanten.
Freudig und gestärkt gehe ich wieder meinem Tagwerk nach. Wie die Schneeflocken: ruhig und gelassen, aber stetig im munteren Treiben.
Birgit Ortmüller
8 Antworten
Vielen Dank für diesen ehrlichen, offenen Bericht. Das hat mich heute sehr gefreut, berührt und zum Nachdenken gebracht.
Sie sprechen mir aus der Seele - das ist genau meine Empfindung ❄️ und die dunkle Jahreszeit strahlt auf einmal viel heller. ✨
Mir geht es ebenso!
Besser hätten Sie es nicht formulieren können!
Vom "Himmel geschickte Ruhe", die beim Tauen in einem funkelnden Lichtspektakel "explodiert".
Vielen Dank. Ihre lieben Worte berühren mich.
und heute schneit es auch hier dicke Flocken
Der Artikel hat mir sehr gefallen.Er macht nachdenklich und ist erfrischend zugleich.Vielen Dank für die Guten Gedanken zum Wochenstart.
Ich finde diese Gedanken auch sehr wertvoll. Dahinter steht vlt auch die Grundhaltung, dankbar in allen Dingen zu sein. Komischerweise musste ich bei der Beschreibung des Schneefall, den Begriff Flockenherde finde ich toll, an meine Mutter denken. Sie denkt bei Schnee an Schnee schippen, Schneematsch und damit Arbeit und Dreck... und das macht mich traurig.
Schnee begeistert mich total. Ich bin dann so lebendig, hellwach und nicht mehr zu halten. Vermutlich weil alles wie neu aussieht. Unberührt und makellos. Wie ein Neuanfang.
Neulich kam mir der Gedanke dass wir uns jeden Tag so fühlen sollten. Weil durch unseren Gott unsere Schuld, wenn sie rot wie Blut ist, durch seine Gnade Weiss wie Schnee wird.
Ist das nicht wie ein Neuanfang?