Es war während der letzten Veranstaltung einer Online-Frauenkonferenz. Ein Wochenende lang hatten eine Freundin, ihre beiden fast erwachsenen Töchter und ich uns gemeinsam die Konferenz angesehen und gelebt wie in der Zeit vor Corona. Nachdem wir alle ein negatives Testergebnis bekommen hatten, waren wir wieder normal miteinander umgegangen – Umarmungen, gemeinsames Essen, nahes Beieinandersitzen und Gespräche ohne Maske. Ein Traum!
Doch nun war das Ende abzusehen. In weniger als einer Stunde würde ich wieder nach Hause fahren zu meinem Mann und unserem Sohn. Auf dem großen Bildschirm vor mir sang eine Lobpreisband inbrünstig ein Lied nach dem anderen. Ich aber war gedanklich bereits zu Hause und brachte gerade im Kopf den Biomüll nach draußen, als sich das Bild vor meinem inneren Auge plötzlich veränderte.
Auf einmal sah es aus, als hätte sich ein sanfter goldener Schleier darübergelegt. Ein Glitzerregen aus Gold, der stetig vom Himmel fiel. Immer noch brachte ich in Gedanken den Biomüll nach draußen – aber nun hatte sich meine Perspektive verändert. In meinem Herzen hörte ich Gott zu mir sprechen. Es war nur ein Wort: „Goldstaub.“ Ich war tief berührt. So sah er meinen Alltag. Den Alltag, auf den ich vor wenigen Minuten noch überhaupt keine Lust gehabt hatte. Er war ihm wichtig. Dort war er genauso präsent wie in diesem geistlichen Trainingslager, dem geschützten Raum der Konferenz.
Diese sanfte, glitzernde Erinnerung begleitet mich seitdem. Ich denke nicht immer daran, wenn das Leben angefüllt ist mit allen möglichen Dingen, die meine Aufmerksamkeit beanspruchen. Doch ich will mich immer wieder daran erinnern, dass Jesus mit seiner Gegenwart meinen Alltag vergoldet.
Esther Middeler
5 Antworten
Danke für diesen goldigen Impuls. Auch ich bin sehr dankbar und auch drauf angewiesen, diese inneren Bilder zu bekommen und auch zu erkennen. So schön, wenn Gottes Stimme auch im Kleinen Alltagsgeschehen spürbar wird. Margret Trojer
Eine gute Freundin von mir nannte es ihre "Goldrandtage" , wenn sie spüren konnte wie besonders sie gesegnet und erfreut wurde! Das habe ich mir gemerkt und wünsche allen, die Ihren Beitrag heute lesen auch solche Tage, die der Himmel auf schimmernde Weise vergoldet!
Vielen Dank für diese wunderbaren Worte, liebe Frau Middeler!
Gerade, vor dem Lesen Ihres Artikels, bat ich meinen Mann den Biomüll hinunterzubringen.
Ich werde ihm ihre Geschichte erzählen ;), die mich sehr berührt hat. Danke!
Ungewöhnlich, dass ein Mann etwas dazu schreibt, aber ich will es wagen. Wenn wir zulassen, dass Gott uns eine neue Perspektive schenkt, dann sind wir ausgewogener, glücklicher, zufriedener!
Es erinnert mich an ein altes Lied von „Any Grant“, my Father’s Eyes. Wenn wir mit Gottes Augen sehen, dann wird alles anders
Vielen Dank für diesen wunderbaren Impuls und die bisherigen Kommentare.
Es ist auch mir wichtig geworden mir im Alltag
kleine Auszeiten zu gönnen und dank Gottes Hilfe von Perspektivwechseln zu profitieren.
PS: schön, dass auch ein Mann einen Kommentar geschrieben hat.
Allen einen gesegneten Tag !