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Montag, 02.05.2022

Stürmische Zeiten

Mein Mann und ich machten Urlaub am Meer. Es wehte ein kühler Nord-Ost-Wind. Der Himmel war zwar weiterhin hellblau und die Sonne schien, doch wir hielten es nur an windgeschützten Orten aus. Als ich aus dem Fenster unseres Hotelzimmers sah, schäumte das Meer seine unruhigen Wellen an den Strand und die Palmen tanzten, vom Wind getrieben, einen griechischen Volkstanz.
Mein Mann hielt es im Hotelzimmer nicht lange aus und ging los, um ein windstilles Plätzchen für uns zu suchen. Ich vertrieb mir die Zeit mit dem Malen einer kleinen Skizze vom aufgewühlten Meer.
Als mein Mann wieder zurückkam, hatte er eine Idee. Er holte zwei Stühle vom Balkon und wir setzten uns vor die Eingangstür unter offenem Himmel vor unser Zimmer. Wir saßen somit im Windschatten und in der Sonne. Das Getöse war weiterhin zu hören und der Wind wirbelte ums Haus, aber wir genossen die Sonne und mussten aufpassen, keinen Sonnenbrand zu bekommen.
Mir scheint, die Zeichen stehen im Moment auf Sturm. Die einen machen sich Sorgen um den Klimawandel und seine Folgen, die anderen um die Pandemie und jetzt auch noch um den Krieg in der Ukraine. Wir sind verunsichert und wissen nicht, wie das alles weitergehen wird. Oft lösen all die Nachrichten erst so richtig den Gedankensturm in unserem Inneren aus. Ich habe gemerkt, dass ich diese äußeren Stürme nicht so nah an mich heranlassen darf. Das bedeutet, dass ich nicht allzu oft auf den Nachrichtenseiten im Internet unterwegs sein darf, um mich nicht entmutigen zu lassen. Wenn ich meine Nase mehr in die Bibel und weniger ins Internet stecke, bin ich innerlich stabiler, zuversichtlicher und fröhlicher. Das heißt nicht, dass ich mich nicht informiere. Doch ich will nicht, dass die äußeren Stürme meine Gedankenwelt bestimmen.
Ich habe etwas viel Kostbareres, auf das ich schauen kann, egal, wie sehr die Stürme toben: Jesus Christus. Um noch mal auf das Bild vom Urlaub zurückzukommen: Wenn ich mich innerlich von der Wind- und Schattenseite wegbewege und in Gottes Licht, seine Liebe und seinen hellen Schein begebe, wird mir kein äußerer Sturm etwas anhaben können. Wie gehe ich mit Schwierigkeiten um? Lasse ich mich von den Nachrichten verunsichern und aufregen? Oder bleibe ich innerlich auf der Sonnenseite und schaue weiter auf Jesus? Nur er kann mir meine Hoffnung, meine Freude und innere Ruhe wiedergeben.
Ich habe einen Grund, trotz allem fröhlich zu sein. Ich bin erlöst, und darüber kann ich mich jederzeit freuen (Philipper 4,4). Wenn ich die ersten Anzeichen von Unruhe, Kummer und Niedergeschlagenheit bei mir bemerke, gehe ich damit zu Jesus. Ich lasse mich mit seiner Liebe auffüllen, bis ich so voll davon bin, dass ich anderen diese Liebe weitergeben kann. Der Sturm hört dadurch nicht unbedingt auf, die Probleme werden nicht unbedingt weniger, doch ich habe dann eine andere Einstellung dazu und kann zuversichtlich sein.

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10 Antworten

  1. Vielen Dank für diese Ermutigung :-). Ich war heute morgen mal wieder angespannt und gestresst. All die negativen Nachrichten. Und dann die Erinnerung, wie gut es tut, "den Stuhl aus dem Wind in den Windschatten zu stellen". Ich kann die Welt nicht ändern, aber tatsächlich meine Ängste bei Jesus abgeben. Dann reicht häufig schon.

  2. Vielen Dank für diese ermutigenden Worte. Es hat mir ein Lächeln geschenkt und nun bin ich besser gelaunt. Ich hoffe auf mehr solche Artikel. Vielen Dank liebe Frau Steigauf. Mit lieben Grüßen von Anna Hummel

  3. Ein wunderbarer Vergleich für den Ruhepol mitten im Sturm, vielen Dank!
    Mir fällt dazu der Artikel aus der LYDIA 1/2022 ein: "Still werden um zu hören" (Auszug aus dem Buch von von Jennie Allen: "Entmachte die Lügen in deinem Kopf").
    Persönlich erfahre ich, dass ich mich immer wieder darin üben muss, meine Aufmerksamkeit auf das Wesentliche zu lenken: "...auf den Gott, der verspricht, mit uns zu sein; auf die Wahrheit, die unveränderlich ist; auf Gottes Absichten mit uns, selbst wenn die momentane Wirklichkeit sich in Chaos auflöst".
    ...und ich merke jedes Mal aufs Neue, dass dies wirklich funktioniert. Dass ich mitten im Sturm ruhiger und gelassener werde und dass sich sogar manche physische Knoten wie von selbst lösen!
    Sehr interessant übrigens in dem Artikel die Befunde aus der Neurotheologie.

  4. Liebe Renate, Sie sprechen mir aus der Seele! Auch ich empfinde es mittlerweile so, dass die Masse an täglichen Nachrichten mir etwas zu viel wird. Und auch ich bin durchaus informiert; mittlerweile aber wohldosiert!!
    Der Blick in das Wort Gottes schenkt mir Ruhe und hilft mir, mit den Gegebenheiten und Informationen des Tages besser umgehen zu können.
    Danke für Ihre Worte!

  5. Das war genau die richtige Medizinpille für mich!
    Vielen Dank!
    Ich bin auch ein richtiger Sorgenkopf, und schaue gerne auf die eigenen Probleme und Nöte, statt auf Jesus Christus.

  6. Danke Renate, Sie haben mir aus dem Herzen gesprochen.
    Ja, die Nase mehr in die Bibel zu stecken als in die Medien, ist genau das, was einen beruhigt und erdet bzw. Himmelsluft schnupern lässt.
    Als Petrus auf dem Wasser zu Jesus ging, und auf die Wellen sah und nicht mehr auf Jesus, begann er zu sinken. Gutes Bild für uns heutzutage. LG

  7. Ja, auch ich bin innerlich voller Unruhe und Ängsten. Leider gelingt es mir sehr oft nicht, diese Sorgen und Ängste abzugeben. Hab oft das Gefühl, mein Gebet verlässt den Raum nicht.....

  8. Sehr liebevolle und hilfreiche Impulse. Besser weniger Internet uns sich füllen lassen mit den Gedanken Gottes. Um stabil zu bleiben ist nichts wichtiger.
    Danke, für diesen wertvollen Beitrag.

  9. Meine Gedanken und mein Empfinden ging genau die gleichen Wege in den vergangenen Wochen und Monaten. Immer wieder musste ich mir ganz bewusst vornehmen, die Aufnahme von Meldungen zu reduzieren und sie auch nicht auf den Abend zu legen. Statt dessen habe ich abends die Bibel und ein Andachtsbuch zur Hand genommen und all das Belastende und die Nöte vor Gott ausgebreitet. Das macht mich ruhig und ich kann alles in Gottes große Hände legen, auch mich und meine Gedanken. Zwei Weisheiten begleiten mich zusätzlich auch durch diese Tage: "Wende dein Gesicht immer der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich" und "Glaube ist der Vogel der singt, auch wenn die Nacht noch dunkel ist ". Passend dazu höre ich morgens zur Zeit oft eine Amsel singen und sie erinnert mich am Morgen, wie ich in den Tag gehen soll! Toll, wie Gott seine Geschöpfe zu uns sprechen lässt!

  10. Danke für diesen Beitrag und die Beiträge.
    So oft steht in der Bibel: Fürchte dich nicht! Und immer wieder rührt sich unser verzagtes Herz. Jesus will, das wir auf Ihn schauen und Seiner unendlichen Liebe vertrauen. Er ist die Wahrheit und das Leben! Er hat Seinen Plan für uns und führt uns in Seine Herrlichkeit. Was wollen wir mehr? Lob und Preis an unseren herrlichen Heiland, Halleluja!

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