Wie sehr freue ich mich über die letzten sonnigen Tage. Heute sitze ich sogar ein paar Minuten auf einer Bank in der Sonne, und das im März. Ich schließe meine Augen und lasse sie warm auf mein Gesicht scheinen.
Wie so oft, wenn ich die Sonne spüre, geht mir ein Liedvers von Gerhard Tersteegen durch den Kopf, in dem es heißt: „Wie die zarten Blumen willig sich entfalten und der Sonne stille halten, lass mich so, still und froh, deine Strahlen fassen und dich wirken lassen.“
Gott wirken lassen, wo ich doch eigentlich selbst gern aktiv bin, ja manchmal sogar gern Gott Anweisungen geben würde, wie er jetzt wirken kann? Wo ich so ungern die Kontrolle über mein Leben abgebe? Und dann auch noch „still und froh“?
Das fordert mich wirklich heraus. Bei mir müsste es oft eher „erschöpft und resigniert“ oder „verzweifelt und traurig“ heißen. Vor allem dann, wenn ich mit meinem eigenen Latein am Ende bin. Dabei habe ich doch schon so oft erlebt, dass da mein himmlischer Vater ist, der alles in der Hand hat und für mich sorgen will. Und dass sein Zeitplan perfekt ist.
Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr erkenne ich, wie befreiend es ist, die Kontrolle abzugeben, jemand anderen wirken zu lassen. Aber natürlich nicht irgendjemanden. O nein, Gott, den Allmächtigen und Allwissenden.
Warum sollte ich dann nicht wirklich still und froh sein, dass ich ihm alles anbefehlen und ihn in meinem Leben wirken lassen kann? Schließlich bin ich sein geliebtes Kind.
Ein weites Übungsfeld liegt vor mir. Aber es wird ja hoffentlich noch viele Sonnentage geben, die mich an diesen Liedvers erinnern werden.
4 Antworten
So sehr passend geschrieben, vielen Dank! Ich werde mich daran erinnern, wenn ich die Sonnenstrahlen auf meiner Haut fühle...
Vielen Dank für diesen wertvollen Beitrag!
Gott wirken lassen … die Kontrolle abgeben …, dass fällt mir auch meistens schwer. Vielen Dank für diese Gedanken, die mir sagen, dass es nicht nur mir so geht und mir darum helfen und mich ermutigen!
Liebe Frau Malessa
Ich danke Ihnen von Herzen für den wertvollen Beitrag ,ihre Geschichte und fühle mich mit Ihnen verbunden. Auch mir fällt es schwer nur still und froh meine Gedanken an Gott abzugeben. Wie schön dürfen wir so einen Gott haben, der es gut mit uns meint. Und das Lied von Gerhard Tersteegen ist so ermutigend.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie weiterhin eine stille und frohe Frühlingszeit
Elisabeth Schmid