Diesen Satz höre ich mich oder meinen Mann häufig zu unseren drei Kindern sagen. Seit wir Kinder haben, ist Stille ein sehr hohes Gut für mich geworden. Ich genieße die Zeit am Vormittag, wenn alle aus dem Haus sind und ich „meine Ruhe“ habe. Die Stille tut nicht nur meinen Ohren, sondern vor allem meinem Herzen gut.
Ich liebe unsere Kinder und möchte keines missen. Sie sind aufgeweckt, spielen gern miteinander und können sich auch lautstark auseinandersetzen. Wie froh und dankbar bin ich dafür, dass sie „einfach Kinder“ sein können! Und doch erzeugen ihr oft lautes Spiel oder ihr Geschrei, wenn sie ihren Willen nicht bekommen, bei mir schnell Stress. Da kann ich leicht die Geduld verlieren und ertappe mich dabei, dass ich selbst auch laut werde. Das macht alles dann nur noch schlimmer.
Der weise König Salomo berät uns in solchen Situationen mit Sprüche 15,1: „Eine linde Antwort stillt den Zorn; aber ein hartes Wort erregt Grimm.“ Genauso ist es. Das erlebe ich in meinem Familienalltag immer wieder. Ich möchte mit meiner Reaktion die Wogen glätten und nicht noch verstärken. Mit Gottes Hilfe kann ich es in Zukunft schaffen, „linde“ statt laut zu reagieren, wenn mal wieder alle außer Rand und Band sind.
Wie gut tut es mir zu wissen, dass Gott nie die Geduld mit uns verliert! Er schaut geduldig zu, wenn wir unsere eigenen Wege gehen, und wartet, bis wir bereit sind, auf seine leise Stimme zu hören. Gott schreit uns nicht an, damit wir auf ihn hören. Er hat andere Mittel und Wege, zu uns durchzudringen. Gott kann unseren Eigensinn aushalten und führt uns sanft auf seinen Weg zurück.
Gott sagt selbst über sich: „Ich bin der HERR, der barmherzige und gnädige Gott. Meine Geduld ist groß, meine Liebe und Treue kennen kein Ende!“ (2. Mose 34,6). Wie wunderbar, dass ich mit diesem Gott unterwegs sein und von ihm lernen darf! „Schrei doch nicht so!“ ist vielleicht auch ein Hinweis Gottes an mich. Haben nicht die leisen Worte viel mehr Kraft als die lauten?
Ich möchte es ausprobieren! Erst wenn ich innerlich und äußerlich ruhig bin, kann ich die leise Stimme Gottes wahrnehmen und dann auch so reden und handeln, wie es ihm gefällt. So bin ich für die nächste „Ruhestörung“ bestens gewappnet!
Eine Antwort
Dieser Artikel erinnert mich daran, wie auch ich bei unseren drei Kindern laut - manchmal sehr laut wurde. Und jedes Mal habe ich mich hinterher schlecht gefühlt. Eines Tages hat es mich so gepackt, dass ich anfing zu weinen - zu meinen Kindern ging - sie waren zwischen 8 und 12 Jahre alt, mich entschuldigte und sagte, dass es mir leid tut und dass ich gar nicht schreien möchte. Ich bat sie mir zu helfen, dass ich das nicht mehr tue. Ganz spontan umarmten wir uns alle vier und weinten. Danach habe ich nie wieder geschrien!