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Montag, 15.03.2021

Saat und Ernte

Beim Einkaufen riskiere ich jetzt wieder Blicke in Richtung Blumenladen. Narzissen. Primeln und Hyazinthen. Duft und Farbe für meine entwöhnten Sinne. In Gedanken sind die Blumenkübel längst bepflanzt. Samentütchen nehme ich auch noch mit. Auf der Fensterbank sprießt die Kresse zur Freude der Kinder. Verheißungsvoll strecken die Tulpen ihre Spitzen aus den Beeten. Es kann nicht mehr lange dauern, bis die Forsythie im Garten blüht!
Zu keiner Zeit wird das Prinzip von Saat und Ernte so deutlich wie in den kommenden Wochen und Monaten. Ich säe und ernte. Im Garten. In der Erde. In Beeten, Töpfen und Kästen. Aber ich säe auch in Köpfe. Ich säe in Herzen. Ich säe in meiner Familie. In die nächste Generation. Ich säe bei der Arbeit. In den Beziehungen zu meinen Mitmenschen. Ich säe in mein Leben.
Verwirrt stelle ich fest, was manchmal in meinem Kopf wächst. Und Wurzeln schlägt. Lügen über mich und andere. Ängstlichkeit, schlechte Gedanken und Mutlosigkeit. Unfrieden und Ungeduld. Dabei möchte ich doch darauf achten, was in meinem Leben gesät wird. Was ich selbst im Leben anderer säe. Freundlichkeit und gute Worte. Kleine Aufmerksamkeiten – und auch große. Zeichen der Freundschaft und der Liebe. Damit ich ernte. Damit andere ernten. Dankbarkeit und Vertrauen. Gute Freunde und treue Begleiter. Geduld und Freundlichkeit. Neubeginn und Hoffnung.
In jeder Saat liegt eine Verheißung. Wo Gutes gesät wird, da wächst früher oder später etwas Gutes. Wo Schlechtes gesät wird, da kommt früher oder später Schlechtes zum Vorschein. Ich habe es selbst in der Hand und kann mit meiner Wahl meinem Leben eine Richtung geben. Wähle ich den Segen? Wähle ich den Fluch? Wähle ich gute Gedanken? Wähle ich schlechte Gedanken? Wähle ich im Segen die Fülle, die Gott mir schenken möchte? Wähle ich im Fluch die Gottesferne? Gebe ich dem Guten reichlich Nahrung? Lasse ich Gutes in den Herzen aufgehen und Wurzeln schlagen? Oder lasse ich mich und meinen Nächsten verhungern?
Heute, jeden Tag neu, darf ich entscheiden, was ich säe, damit Gutes wachsen und zur Frucht gelangen kann. Denn fest steht: Von dem, was ich heute wähle, werde ich morgen leben.
„Ich meine aber dies: Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen“ (2. Korinther 9,6). „Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten“ (Galater 6,7).

Irene Röttger

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2 Antworten

  1. Ich kann zu allen Punkten ja und Amen sagen. Wichtig ist nur noch, dass die Basis stimmt. In vielen frommen Kreisen herrscht der Leistungsdruck. Ich lese in der Bibel, dass ich von Gott bedingungslos geliebt bin, als Sein Kind. Mal kann ich mit Freude und Leichtigkeit säen, mal überhaupt nicht. Das ist dann auch ok.

  2. Ich gebe Frau Mechthild recht. Der Leistungsdruck, auch in frommen Kreisen, ist echt enorm.
    In einem Kinderlied hab ich mal die Textzeile gehört; Gott achtet mich wenn ich arbeite und er liebt mich wenn ich singe....

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