Ich habe noch Zeit, bevor ich im Einkaufszentrum ankomme. Also nehme ich einen Stift aus der Tasche und mache mir ein paar Notizen. Wie viel Geld habe ich? Wie groß ist mein Budget? Was brauche ich wirklich? Worauf könnte ich verzichten? Ich entscheide mich, maximal eine bestimmte Summe für Schuhe auszugeben. Was übrig bleibt, möchte ich für andere Dinge verwenden. Wenige Minuten später steige ich aus der Straßenbahn und mache mich auf den Weg zum Schuhgeschäft …
Dieses Vorgehen hilft mir. Denn wenn ich keinen Fokus habe, komme ich wahrscheinlich mit ein paar hübschen Kleidungsstücken nach Hause, denen ich einfach nicht widerstehen konnte. Einige Tage später ärgere ich mich dann und frage mich: Dafür habe ich meinen Geburtstagsgutschein ausgegeben? Was habe ich mir eigentlich dabei gedacht?
Die Bibel sagt mir, dass ich an einem Wettlauf teilnehme, der viel Ausdauer erfordert, denn der Wettlauf dauert mein ganzes Leben lang. Wie kann ich es schaffen, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren? Im Hebräerbrief finde ich einige Antworten. Wenn ich im elften Kapitel „die große Wolke von Zeugen“ anschaue, sehe ich eine lange Liste von Menschen, die den Lauf erfolgreich beendet haben. Was war ihr Geheimnis? Ich denke, sie alle hatten denselben Fokus. Ihr Blick war stets auf Gott gerichtet. Obwohl sie ihn nicht sehen konnten, waren sie überzeugt, dass er da war. Sie glaubten, dass er seine Versprechen halten würde und dass eine Belohnung auf sie wartete. Sie wussten, dass ihre eigentliche Heimat im Himmel war.
Jesus ist das ultimative Vorbild, „der um der vor ihm liegenden Freude willen die Schande nicht achtete und das Kreuz erduldete“ (Hebräer 12,2). Was war diese Freude, die vor ihm lag? Unsere Erlösung! Sicherlich konnte er es auch kaum erwarten, mit seinem Vater wieder vereint zu sein. Zu Hause zu sein. Jedenfalls hatte er ein klares Ziel vor Augen. Deswegen konnte er viele Entbehrungen ertragen. Deswegen ordnete er sich dem Vater unter und litt für uns. Sein Blick war auf den Preis gerichtet.
Ich will auf Jesus schauen und seinem Beispiel folgen, damit ich nicht müde werde. Gott kennt mich. Viel besser, als ich mich selbst kenne. Er weiß, wie leicht ich abgelenkt bin und wie schnell ich den Fokus verliere.
Ich frage mich: Wenn ich schon beim Einkaufen in der Gefahr bin, ziellos umherzuirren, bin ich dann nicht noch viel mehr gefährdet, den Fokus zu verlieren bei einem Wettrennen, das mein ganzes Leben lang dauert? Wie will ich das schaffen? Kenne ich mein Ziel? Vielleicht ist es an der Zeit, mir wieder ein paar Gedanken darüber zu machen. Bin ich noch auf dem richtigen Weg? Gibt es Dinge, die mich ablenken?
Blicken wir gemeinsam auf das Ziel! Schauen wir auf Jesus! Damit wir nicht am Ende unseres Lebens sagen müssen: Dafür habe ich mein Leben gelebt?! Was habe ich mir eigentlich dabei gedacht?