Vor Kurzem musste ich eine längere Zugreise antreten. In Zeiten des Corona-Virus war mir der Aufenthalt in verschiedenen Zügen nicht ganz geheuer und so versuchte ich mich, so gut es ging, zu rüsten. Ich packte Desinfektionstücher ein und legte mir einen Plan zurecht, wie ich mich richtig verhalten konnte. Mein Fokus lag auf Hygiene und, wenn möglich, Abstand zu den Mitreisenden zu halten.
Meine mir sehr lieb gewordene Spiegelreflexkamera legte ich in das Gepäckfach über mir. Sie war in einer großen Fototasche gut aufgehoben. Da ich schon einen Rucksack unter meinen Füßen hatte, war das Gepäckfach der richtige Platz für sie. Dachte ich … Nach einer gewissen Zeit wurde ich sehr müde und schlief kurz ein. In diesen Minuten geschah es: Mir wurde tatsächlich meine Spiegelreflexkamera gestohlen! Als ich es etwas später bemerkte, war der Schreck groß. Ich war geschockt und wütend. Zorn gegen den Dieb machte sich in mir breit. Auch eine gewisse Ohnmacht beschlich mich.
Es folgte ein Besuch auf der Polizeistation. Eigentlich wollte ich nur noch nach Hause und meinen Gefühlen Raum geben. Aber eine Anzeige musste gemacht werden. Als mir die junge Polizistin gegenüberstand, spürte ich eine große Empathie für sie. Vor meinem inneren Auge wurden Bilder lebendig, wie sie sich mit schwierigen und herausfordernden Aufgaben in ihrem Beruf herumplagen musste. Als ich sie darauf ansprach, nickte sie seufzend. So holte ich aus meiner Tasche ein Grußkärtchen mit einem ermutigenden Psalm-Vers heraus und überreichte es ihr mit ein paar netten Worten. Sie nahm es dankbar an.
Seither bete ich immer wieder mal für sie und hoffe, dass sie Gott ein Stück nähergekommen ist. Dafür hätte sich all die Aufregung gelohnt. Für mich selbst habe ich gelernt, dass man seinen Fokus umsichtiger gestalten sollte, da im Leben mehrere Gefahren lauern können. Auch habe ich angefangen, für den Dieb zu beten, was mir anfangs sehr schwergefallen ist. Doch dadurch zog wieder Frieden in mein Herz ein.
Sigrid Lang
5 Antworten
Wie auch immer, liebe Frau Sigrid Lang - Sie tun mir trotzdem total Leid. Gott und Jesus schenke Ihnen eine neue herrliche, traumhafteste Spiegelreflexkamera, wie sie schöner oder wunderbarer nicht sein kann ( Entschuldigung, habe keine Ahnung von diesen Kameras, weiß kaum, was das ist ) und überschütte Sie und alle, die Sie lieben, lebenslang mit so viel Schönem, Märchenhaftem, Segensreichstem. Bleiben Sie behütet, seien Sie ( nachträglich ) t i e f getröstet, Sie haben da (schon) Schweres durchgemacht ( wo es Ihnen anfangs so schwerfiel, für denjenigen zu beten ). Liebe Grüße und alles erdenklich Liebe für Sie. (Entschuldigung für den etwas umständlichen Text.) Herzlichste Grüße!
Liebe Frau Lang
Das tut mir sehr leid, dass Ihnen ihre wertvolle Kamera gestohlen wurde. Ich verstehe Ihre Wut auf den Dieb. Es ist aber sehr bemerkenswert, dass Sie für ihn beten. Ja, möge er bald die Liebe des Vaters im Himmel kennen lernen und erkennen, dass sein Gefühl von "Mangel haben" bei IHM ausgefüllt wird. Dass ER jeden Mangel ausfüllt. Ja, auch ich wünsche Ihnen, dass Sie bald wieder eine ganz tolle Spiegelreflexkamera bekommen! Und dass auch sie Polizistin gesegnet wird, resp. den Segen ergreifen kann, den der Vater im Himmel ihr zuteil werden lässt.
Seien Sie gesegnet
Ja, es ist sehr traurig, dass Sie bestohglenwurde und ausgerechnet ihr geliebte Fotospiegelreflexkamera. Ich selbst besitzte auch einen Fotospiegelreflexkamera und weiß es auch wie man sich so an fühlt bestohlen zu werden. Was bei den Menschen unmöglich ist, kann bei Gott möglich sein, dass ihr liebstes Fotospiegelreflexkamera beim Fundbüro oder ähnliches abgeben oder zurück gebracht wird. Ich selbst hatte einige Erlebnisse erleben dürfen. Ich werde dafür beten.
Liebe Frau Lang,
unser himmlischer Vater hat manchmal wunderbare und für uns unvorstellbare Wege für uns. Darauf dürfen wir alle vertrauen. Ich wünsche auch Ihnen dieses Vertrauen, dass dieses Erlebnis ein gutes Ende für Sie nimmt. Sie haben doch schon Wunderbares danach erlebt - mit der Polizistin z. Bsp. und Sie hatten auch die Kraft, sogar für den Dieb zu beten.
Alles Gute und Gottes Segen für Sie und dass Sie solch ein Erlebnis nicht noch einmal durchmachen müssen.
Liebe Leserinnen meiner erlebten Geschichte,
Ihre mitfühlenden Worte sind wunderbar und ich möchte Ihnen von Herzen danken! Auch ich wünsche Ihnen allen den reichen Segen Gottes! Wir alle sind im Leben auf verschiedenste Arten mal mehr, mal weniger herausgefordert. Umso wichtiger ist unser Blick auf Jesus!
Herzlichst-Sigrid Lang