Es war ein Frühling wie jeder andere. Die Blumen begannen in voller Pracht zu blühen, die Vögel zwitscherten ihre Liedchen, die Bienen und Schmetterlinge schwirrten umher. Alles schien genauso zu sein wie in anderen Jahren auch. Dennoch war etwas anders. Dieser Frühling rührte mit seinen prächtigen Blütenfarben etwas in meiner Seele an. Etwas, das neue Lebensfreude in mir weckte.
Hatte sich mein Blick gewandelt? In mir schien etwas anders zu sein. Die Ausstrahlung dieser blühenden Pracht und ihr Duft beeindruckten mich mehr als je zuvor. Es war, als hätte mir Gott plötzlich die Augen für diese Schönheit geöffnet. So, als würde er mir die Fähigkeit schenken, die Natur bewusster wahrzunehmen als vorher. Was ich früher für selbstverständlich gehalten hatte, nahm ich nun intensiver wahr – als könnte ich diesen Anblick jetzt genießen, weil Gott mir meine Scheuklappen abgenommen hatte. Das machte mich so froh wie schon lange nicht mehr.
Mir fiel Psalm 23 ein: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele …“ Es schien Frühling in meiner Seele geworden zu sein. Etwas Neues bahnte sich an, ich merkte es genau.
Es gibt Zeiten, in denen es nach dem Winter sowohl draußen als auch in der Seele zu tauen und zu blühen beginnt. Das geschieht, wenn wir merken, wie sehr die Seele den Frühling herbeigesehnt und wie sehr sie die grünen Wiesen und bunten Blüten vermisst hat. Es gibt Zeiten, in denen wir aufatmen können. Nach einer Krankheit oder einer Krise. Wenn Gott uns in seiner ganz persönlichen Sprache zu verstehen gibt: „Schau doch, mein Kind, es ist wieder Frühling. Die kalte, dunkle Zeit ist vorüber. Gib mir deine Hand, ich will dir die aufsprießende Natur zeigen und dich wieder aufrichten. Schau nur auf mich.“
Ich liebe Phasen, in denen Jesus meine durstige Seele zum frischen Wasser führt. In denen ich durchatmen kann, innerlich zu neuem Leben erblühe und weiß, mir wird es an nichts mangeln. An nichts! Jesus wird mich immer wieder aufbauen, ermutigen und zur Ruhe kommen lassen. Wenn es nach mir ginge, könnten diese Lebensphasen der Seelenerfrischung ewig dauern. Doch in dem Wissen, dass es immer Höhen und Tiefen geben wird, versuche ich die guten Zeiten bewusst zu genießen.
In der Natur gibt es zu jeder Jahreszeit etwas Besonderes zu entdecken. Jesus ist der gute Hirte. Er weiß, was Balsam für meine Seele ist. Er tröstet mich, und manchmal gebraucht er seine wunderbare Schöpfung, um mein Herz neu anzurühren, mich zu trösten und meine Seele zu beleben.
5 Antworten
Wunderbar vor Augen gemalt - dankeschön!
Ein wunderbarer Impuls, vielen Dank, liebe Renate Steigauf dafür. Herzlichst, Anne
Ich habe ein hartes Jahr hinter mir.
Nach einer schweren OP habe ich mich jetzt nach 8 Monaten einigermaßen regeneriert
Jeden Tag war/ist Gott um mich.
Ich war schwach und dies habe ich Gott immer wieder gesagt. Herr du bist in den schwachen mächtig. Den langen Winter hat er mich durch Schmerzen und Ungeduld getragen. Oft war ich unzufrieden mit meinem Zustand und immer noch geht es mir ab und zu so.
Aber eins wird mir in diesen Zeiten sehr bewusst: der Fruhling mit Licht und Blüten Vorgelgezwitscher und Sonne ist wie ein neuer Anfang fur mich.
Ja ich kann sagen: im Angesicht meiner Feinde..deckst du mir den Tisch..
Ich jin sehr dankbar
Wundervolle Gedanken... genau richtig für mich! Vielen Dank!
Nach der langen Nässe und Kälte in der Heimat hier in einer (noch bedeutenderen Heimat) auf Israelreise sein zu dürfen ist ein wahres Gottesgeschenk, und dies in der unglaublichen Frühlingsblumenpracht. Wir erlaben uns sehr.
Wir fürchten uns nicht, wir fühlen uns unter Gottes besonderem Schutz. Marianne