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Montag, 25.04.2022

„Er lässt deinen Fuß nicht gleiten!“

Ich passe öfter auf einen Jungen in meiner Verwandtschaft auf. Einmal war der Kleine schon früh auf den Beinen und in seiner Aktivität einfach nicht zu stoppen. Doch leider war er früher bei seinen Laufversuchen sehr oft hingefallen, so auch an diesem Morgen. Als er ein ums andere Mal hinfiel, fand ich das mehr und mehr bedenklich. Ich bekam das dringende Bedürfnis, ihn mit einem Bibelvers zu segnen – einem Vers zum Schutz vor dem Hinfallen, speziell ihm zugedacht. Während ich darüber nachdachte, ob es einen Vers in der Bibel gab, der für die Situation geeignet wäre, kam mir immer wieder eine Zusage aus Psalm 121 in den Sinn: „Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen.“ Daraufhin habe ich diesen Zuspruch unter ein Foto des Jungen geschrieben und ihn als Segen über ihm ausgesprochen. Mehrmals habe ich diesen Zuspruch auch in der darauffolgenden Zeit eindringlich von Gott für den Kleinen erbeten.
Eine ganze Zeit später war ich mit ihm auf dem Spielplatz. Sein Trinkfläschchen hatten wir dabei. Nach einer Weile ging er langsam am Heckenzaun des Spielplatzes entlang, bis er plötzlich die Treppe des Ausgangs erreicht hatte. Treppen hinuntersteigen konnte er noch nicht. Ich rief ihm zu: „Bleib da stehen! Ich hol nur schnell dein Trinkfläschchen. Warte!“ Ein paar Schritte von mir entfernt schnappte ich es mir und drehte mich wieder zu ihm um – doch der Kleine war verschwunden! Ich konnte ihn nicht sehen! Wo war er? Dann plötzlich erspähte ich ihn auf der oberen Treppenstufe liegend. Ich eilte zu ihm hin und fand ihn ganz still auf einer Seite liegend vor. Ich musste an einen Kokon denken. Erschrocken über das, was passiert war, nahm ich ihn hoch und vergewisserte mich, dass er keine Verletzungen hatte. Zu meiner großen Erleichterung war er sofort positiv gestimmt, als wäre nichts gewesen.
Trotzdem war ich geschockt, dass so etwas unter meiner Aufsicht passiert war – und davon, was alles hätte passieren können: Wenn er sich nur ein Stückchen weiter zur Seite gedreht hätte, wäre er die Treppe mit mehreren Steinstufen hinuntergefallen. Immer wieder musste ich staunen und danken, dass nicht mehr passiert war!
Zu Hause fiel mir der Segensvers für ihn wieder ein: „Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen!“ Ich war sprachlos. Gott hatte es wahrgemacht. Darüber hinaus fiel mir am selben Abend ganz neu der Vers aus Psalm 91 ins Auge: „Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten.“ Ich weiß, es ist ein kleines Wunder, dass das Kind mit seinem regen Bewegungsdrang so lange völlig unbeweglich auf der Stufe liegen geblieben ist, bis ich bei ihm war. Dabei habe ich das einprägsame Bild von ihm im Kokon vor Augen und bin ehrfürchtig dankbar für diese Bewahrung: Gott hat die Lücke in meiner Betreuung ausgebügelt mit seinem Segen – vielleicht sogar mit einem Engel –, damit ich den Kleinen unversehrt seinen Eltern übergeben konnte.

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4 Antworten

  1. Liebe Frau Yvonne Völker,
    Sie haben sehr schön formuliert und sehr ansprechend erzählt wie Sie den kleinen Bub aus Ihrer Verwandtschaft mit dem WORT GOTTES gesegnet haben.
    Das hat mich sehr beeindruckt.
    Für mich stellte sich die Frage: „Was kann ich heute aus Ihrem wunderbaren Erlebnis mit Gott lernen?
    Die Antwort auf meine Frage stand mir ganz plötzlich vor Augen!
    ‚CHRISTEL LUISE, MACH ES AUCH SO!‘
    Ich freue mich über diese eindeutige Antwort und werde, mit der HILFE GOTTES, Menschen mit SEINEM WORT segnen.
    Nochmal ❤️lichen Dank und liebe Grüße aus dem Westerwald.

    I

  2. Das Lied von Hanne Haller
    (Denn er hat seinen Engeln befolen über dir ihre Flügel auszubreiten...)
    wäre auch ein schönes Segenslied.

  3. Danke für die Erinnerung
    Als Oma stelle ich meine Enkel unter Gottes Schutz, besonders,da sie jetzt im Mopedalter sind.

    Und noch ein Lied von Hella Heitmann:
    Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten ...

  4. Liebe Frau Failing, liebe Frau N.- und E. Meier!
    Ich bin sehr bewegt über ihre Rückmeldungen und möchte mich ganz herzlich dafür bedanken und Ihnen schöne Erlebnisse mit dem Segnen wünschen!
    Ich bin auch dankbar, dass es die Montagsgedanken gibt, wo ich solche Erlebnisse mit anderen Frauen teilen kann. Herzlichst,

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