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Montag, 21.11.2022

Dunkle

Zeiten

Es gibt Zeiten im Leben, die fühlen sich dunkel an. In der Natur mag es gerade Frühling oder Sommer sein, aber in einem drin fühlt es sich wie Herbst oder Winter an. Solche Zeiten kosten viel Kraft und machen müde. Mir selbst erging es dieses Jahr so: Draußen schien die Sonne, die Blumen präsentierten einen Vorgeschmack auf ihre gewaltige Farbenpracht. In mir drin fühlte es sich aber ganz anders an. Ich hatte jahrelang viel Zeit, viel Energie und viele Gedanken in ein Projekt gesteckt. Ich hatte Dinge geplant und umgesetzt, zwischendurch immer wieder Aspekte optimiert und angepasst; hatte gearbeitet, investiert und gehofft. Trotzdem steckte ich in einer Sackgasse. Das war frustrierend.

Nachdem ich dieses Sackgassen-Gefühl wahrgenommen hatte, ging es erst mal weiter wie bisher: Der Plan wurde optimiert, ich steckte noch mehr Energie in das Projekt. Aber statt des normalerweise aufkommenden guten Gefühls war da nur Leere. Leere und eine innere Stimme, die mir sagte, dass dieses Kapitel meines Lebens seinem Ende entgegenging – zumindest in seiner bisherigen Form. Ich erinnere mich noch genau, dass ich innerlich wusste: Ja, das stimmt. Dennoch argumentierte mein Verstand dagegen.

In Psalm 25,4 bittet David Gott: „Herr, zeige mir deine Wege und lehre mich, auf deinen Pfaden zu gehen!“ David geht es darum, Gottes Willen immer besser zu verstehen und nach seinem Willen zu leben. Das Gebet umfasst auch die Bitte um Wegweisung. David nimmt Gott in seine Situation hinein und bittet ihn um seine Führung.

„Gott, ich verstehe nicht, was gerade passiert. Ich weiß nicht, ob es dran ist, weiter an meinen alten Plänen festzuhalten und dafür zu kämpfen, oder im Vertrauen auf dich loszulassen.“ So in etwa lauteten meine Gebete in dieser Zeit. Denn ich wusste wirklich nicht, was dran war. Der alte Plan war gut, hatte viel Positives bewirkt, und ich hatte Angst, ihn – womöglich zu früh – loszulassen. Gleichzeitig forderte diese Stimme in mir mich genau dazu auf. War es Gottes Reden? Ich betete oft. Eine klare Antwort bekam ich nicht, dafür inneren Frieden, meinen Griff etwas zu lockern. Nach einiger Zeit merkte ich: Die Ängste wurden weniger; neue Ideen kamen mir in den Sinn. Entgegen aller Wahrscheinlichkeit öffneten sich nach beharrlichem Klopfen Türen.

Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt. Was ich aber weiß, ist, dass es gut ist, Gott auch in den dunklen Zeiten niemals auszuklammern, sondern ihn um Rat zu bitten.

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6 Antworten

  1. Auch ich stecke momentan in der beruflichen Sackgasse. Keine Tür zu einer Stelle öffnet sich für mich, bisher.
    Habe schon alles probiert, auch mit Praktika...

  2. Auch ich muss da ich in Scheidung lebe finanziell andere Wege gehen.Versuche mit Nebenjobs und einer Erweiterung meines bisherigen Berufes neu Fuß zu fassen.Ich bin momentan auch sehr verunsichert und hoffe auf bessere Zeiten.Gott mit ins Boot nehmen ist ein guter Weg und es wird weiter gehen.

  3. Vielen Dank für diesen Rat. Ich bzw. wir erleben gerade wie Gott uns trägt. Mein Mann ist nun in der passiven Phase seiner Alterteilzeit und hatte sich sehr auf diese Zeit gefreut, hatte sich Einiges vorgenommen. Nun ist er leider schon seit September durch Krankheit nicht in der Lage, seine Wünsche zu leben. Und auch mein Leben hat sich gravierend verändert.. Es ist heruntergebrochen auf das, was wirklich im Leben zählt: Glaube, Liebe, Hoffnung und Vertrauen, dass Gott in jeder Lebenslage mit uns ist auch im finsteren Tal. Er gibt uns seinen Frieden. Das ist tatsächlich so.

  4. Vielen Dank für Ihre Worte. Besonders mit dem Satz: „Gott, ich verstehe nicht, was gerade passiert? „ kann ich mich total identifizieren.
    Was bleibt ist der Glaube, dass Gott alles zum Guten wendet .

  5. Danke, liebe Nicole Sturm für Ihre Erfahrungen in "Dunklen Zeiten". Ich mache diese Erfahrungen auch und bin dankbar, dass wir es uns auf diesem Weg mitteilen können.
    Es hilft, wenn ich lese, dass es anderen Frauen auch so geht. DANKE.

  6. Danke für diesen guten Psalm!
    Ich habe seit über einem Jahr eine tiefe Erschöpfung... ausgebrannt, burnt-out, Depression,... erschöpft und müde... nichts geht mehr... AUSGEBREMST.... Gott sei Dank erlebe ich in meinen kraftlosesten Augenblicken Gottes Nähe. Jeden Augenblick gibt er mir die Kraft, die ich für diesen Moment brauche.... wie das Volk Israel das Manna... es reicht für jeden Tag... nicht mehr, aber auch nicht weniger.
    Und so lerne ich, wie Gott, mein guter Hirte, mich führt. Anders als geplant, anders als erwünscht, aber da gehen Türen auf, wo ich nicht einmal ahnte, dass dort eine Türe ist. Mein guter Hirte schickt mir manchmal tolle Menschen (einen Engel?), die mich wieder ein Stückle weiter tragen... und so lerne ich Schrittle für Schrittle auf Gottes Pfaden zu gehen.

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