Man kennt sie aus US-amerikanischen Filmen: junge Frauen, die vor einem Sportwettkampf in den Farben ihrer Mannschaft tanzen und das Publikum zum Anfeuern animieren. Die Cheerleader. Im Sommerurlaub ist mir eine Frau begegnet, die mich lebhaft an sie erinnert und inspiriert hat.
Wir verbrachten unseren Urlaub in einem Hotel für Familien. Es gab ein buntes Programm für Kinder und Erwachsene. Sie war Teil des Animationsteams und stach heraus. Ab unserem zweiten Tag trug sie eine Kniebandage. Trotz dieses Handicaps strahlte sie und machte mehr als nur ihren Job.
Unter den Gästen befand sich auch ein Mädchen im Vorschulalter, das nur mithilfe einer Gehhilfe, ähnlich einem Mini-Rollator, gehen konnte. Bei der abendlichen Kinder-Mini-Disco bezog die Animateurin sie auf wunderschöne Art mit ein, sodass mir beim Beobachten die Tränen kamen.
Außerdem feuerte sie die Kinder, ihre Animationskollegen, die Darsteller, die im Abendprogramm auftraten und nicht zum Hotel gehörten, wie eine echte Cheerleaderin an. Sie klatschte, machte alle Bewegungen mit, bei denen sie nicht ihre Beine brauchte, und jubelte laut, wenn etwas gut gelungen war.
Trotz ihrer körperlichen Einschränkung strahlte sie Anmut aus. An einem Abend, der unter dem „Disney“-Motto stand, trug sie ein hellblaues Prinzessinnenkleid, das perfekt zu ihren blonden Haaren passte. Sie wusste, wer sie war – und konnte daher auch andere anfeuern.
An einem weiteren Abend setzte sie sich während der Mini-Disco neben ein schüchternes Mädchen, das nicht zu den anderen Kindern auf die Tanzfläche gehen wollte, und lockte sie Stück für Stück aus der Reserve. Sie nahm sich Zeit für sie, drängte sie zu nichts – und das kleine Mädchen blühte auf, machte immer mehr mit, und traute sich am Schluss, mit ihr auf den Stufen zu tanzen.
Mir ging das Herz auf, als ich ihr zusah. Ich musste dabei immer wieder daran denken, dass wir in unserem Leben als Christen auch Cheerleader haben.
Da ist die große „Wolke von Zeugen“, von der uns in Hebräer 11 und 12 berichtet wird. Die Menschen, die uns vorausgegangen sind, die Glaubensheldinnen und -helden, die uns zusehen, uns anfeuern. Die sich wünschen, dass wir unseren Lauf mit Gott vollenden.
Da ist Jesus, der für uns im Himmel eintritt (nachzulesen in Hebräer 9,24). Der uns zutiefst versteht, da er selbst Mensch gewesen ist, und genau weiß, wie sich das Leben hier anfühlt.
Da ist der Heilige Geist, der in uns Christinnen und Christen lebt. Immer wieder macht uns dieser Beistand Mut, tröstet uns und stupst uns sanft an, damit wir es wagen, über unsere Komfortzone hinauszugehen.
Und da ist Gott, der Vater, der lange, lange immer wieder nach uns Ausschau hält, wenn wir eigene Wege gehen, und der eine Party schmeißt, wenn wir nach Hause kommen. Er ist unser größter Fan.
8 Antworten
wunderbar 💕 🙌 🙏 💕
Ganz herzlichen Dank, liebe Esther , für diese mutmachenden Ausführungen und das ansteckende Berichten!
So, vom für uns eintretenden Sohn Jesus Christus, vom fürsprechenden Heiligen Geist und vom liebenden Vater angeleitet, begleitet, unterstützt verstanden und geliebt zu werden, tut einfach gut 👍
Gottes ansteckenden und aufbauenenden Segen wünscht
Claudia
Ich stelle mir gerade vor, irgendwo mit im Puplikum zu sitzen und es mit meinen Augen zu beobachten - da geht mein Herz auf. Wundervolle Beobachtung
Danke , die Geschichte macht mich froh und dankbar, wenn ich mal wieder vergessen habe, das ich doch nicht alleine bin. Das der Herr doch alle meine Schritte kennt .
Eine so wunderschöne Geschichte. Es braucht noch mehr solche Cheerleader. Wie wunderbar, wenn es Menschen gibt, die ein Auge dafür haben, und andere dazu ermutigen, mitzumachen.
Eine so wunderschöne Geschichte. Es braucht noch mehr solche Cheerleader. Wie wunderbar, wenn es Menschen gibt, die ein Auge dafür haben, und andere dazu ermutigen, mitzumachen.
Wie schön!
Lasst uns selbst diesen tollen "Job" machen. Jeder kann und darf das. Mitgefühl verschenken macht Gewinner.
Weder Mindestalter, noch Bildungsstand ist Voraussetzung.
Werde selbst zum Cheerleader!
Die Welt braucht und vor allem dein Nachbar.
Liebe Esther ganz herzlichen Dank für diese tolle Geschichte und deine Gedanken . Auch die vorherigen Kommentare zu deinem Bericht zeigen, wie deine Beobachtungen uns Leser berühren.
Ich erlebe zur Zeit auch eine besondere Lebensphase , wo ich körperlich (nach einer OP mit Folgekomplikationen ) und geistig/seelischem Absturz auf Grund von körperlichen Schwäche und Dauerbelastungen in der Vorgeschicht sehr eingeschränkt bin. Aber gerade jetzt erlebe ich , wie Jesugeist so deutlich zu mir spricht und mir so manche Situationen, Person oder Projekt aufzeigt und mich als sein Werkzeug nutzt in seinem Werk .
Und das füllt mich mit Freude, Dankbarkeit und Mut Ihm zu folgen , mit ihm zu wirken gerade jetzt , wo ich schwach bin/ da bin ich stark 💪.
In Liebe. Margarete