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Montag, 18.01.2021

Das Optimal-Prinzip

Im Südwesten Deutschlands gibt es ein besonderes Völkchen – die Schwaben. Ihnen sagt man von ausgeprägter Sparsamkeit bis zum Tüftlergeist manches nach. Das weiß ich, weil ich selbst eine Schwäbin bin. Neulich las ich einen Dialog der beiden Stuttgarter Maskottchen Äffle und Pferdle in Bezug auf Büfetts: „Kennst du das schwäbische Optimal-Prinzip?“ „Nein.“ Viel essen, wenn’s nichts kostet!“ Uns Leser veranlasst das zu einem Schmunzeln oder auch zu einer gewissen Empörung. Mich selbst bewegten beide Gefühlsregungen.
Doch später erinnerte Gott mich an seine Sicht, wenn es um sein göttliches Büfett geht: Was auf Partys einen negativen Beigeschmack hat, wünscht er sich von seinen Nachfolgern. Bei ihm dürfen wir sehr gern so viel nehmen, wie er uns zur Verfügung stellt. Und das ist reichlich. Er hat sehr viel Segen für uns bereit. Bezahlen müssen wir ihn dafür nicht. Gern dürfen wir uns aus seinem reichen Angebot im Überfluss bedienen oder beschenken lassen. Doch bei Gott sind wir häufig bescheiden. Während wir uns an einem reich gedeckten Büfett gerne gut bedienen, beten wir bei ihm um Gelingen in den kleinen Dingen des Alltags. Das hat sicher seine Berechtigung. Wir gehen jedoch mit einem großen Gott durchs Leben! Er hat große Aufgaben und Ziele. Er möchte, dass alle Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Er gibt uns den Auftrag, hinzugehen und Menschen zu Jüngern zu machen. Er wünscht sich, dass wir ein Leben führen, das ihm gefällt. Das sind keine kleinen, sondern große Dinge. Bei ihnen benötigen wir ein großes Maß an Mut und Weisheit. Oft geht es darum, unsere Ängste, Unsicherheiten oder unsere Bequemlichkeit zu überwinden, um ein Segen für andere sein zu können. Um die bedrückte Nachbarin zum Kaffee einzuladen und ihr Trost zu spenden. Um selbstlos einem Bedürftigen einen anonymen Geldbetrag mit einem Gruß von Gott in den Briefkasten zu stecken. Um auf vielfältig kreative Weise Gottes Liebe weiterzugeben. Deswegen dürfen und sollen wir bei Gott groß beten.
Aus dieser Begebenheit wurde mir wieder neu bewusst, dass Gott gerne gibt. Er beschenkt uns großzügig. Einfach, weil wir seine Kinder sind. Er freut sich, wenn wir einen Teil davon an andere weitergeben. In Psalm 23,5 lesen wir: „Du deckst mir einen Tisch vor den Augen meiner Feinde.“ Das bedeutet, dass er uns gut versorgt, selbst in schwierigen Situationen.
Ich bete, dass ich zukünftig meine Erwartungen Gott gegenüber erhöhen kann, um vom schwäbischen zum göttlichen Optimal-Prinzip zu kommen. Und damit ich das im Alltag nicht vergesse, will ich mich an reich gedeckten Tischen daran erinnern!

Birgit Broyer

"Danke" an die Autorin

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3 Antworten

  1. Vielen Dank für den Beitrag, das ist eine sehr wahre Sichtweise. Gott um Großes aber auch um kleines Bitten macht sich bezahlt. Ich staune oft wie er uns so individuell überrascht und Freude macht. Bei ihm dürfen wir so richtig unverschämt unsere, aber auch die Wünsche unserer Nächsten abladen.

  2. Bin selbst auch ein Schwabe , 🙂
    und finde deine Geschichte total schön .
    Auch ich werde bei einem reichhaltigen Buffet jetzt jedesmal an Gottes reichhaltigen Tisch denken und den Segen was er uns schenkt . Auch möchte ich in bitten mir zu zeigen wo ich gebraucht werde . Fühle mich selber schwach dazu , bin auch etwas introvertiert und habe da Hemmungen mich zu öffnen .
    Oh Herr , bitte segne mich und hilf mir da etwas mehr offen zu werden .
    Sei gesegnet !

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