Montagsgedanken

Mein wunderschönes

Lob

Seit Anfang 2021 begleitet mich das Thema „Lob“. Damals bin ich im tiefverschneiten Schwarzwald in einer Mutter-Kind Klinik für erschöpfte Wesen wie mich auf Psalm 103 gestoßen. Dieser Psalm begleitet mich seitdem und lässt mich nicht mehr los.

Die beiden ersten Verse gehen mir nicht mehr aus dem Kopf: „Lobe den Herrn meine Seele und alles, was in mir ist seinen Heiligen Namen. Lobe den Herrn meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ Ich spüre: Die Worte dieses Psalms stecken voller Kraft!

So mache ich mich daran, sie auswendig zu lernen. Leider bin ich nicht gerade die begabteste Auswendiglernerin, deshalb zieht sich das Ganze ein Jahr hin. Aber in diesem Prozess des Auswendiglernens entdecke ich viele Geschenke in den Versen, die sich mir oft erst durch das ständige Wiederholen erschließen.

Der Psalm wird zu meinem täglichen Begleiter. Jeden Morgen drehe ich eine Runde durch den Wald und bete laut diese Worte: „Lobe den Herrn meine Seele …“

Heute, drei Jahre später, haben sich meine Routinen wieder verändert. Psalm 103 ist jetzt eher wie ein alter Freund, mit dem man intensive Zeiten erlebt hat, der aber durch die Umstände und das Leben in den Hintergrund getreten ist.

Da stoße ich in meiner Bibellese auf Psalm 147,1: „Halleluja! Ja es ist gut, unserem Gott Loblieder zu singen! Ihn zu loben macht froh und ist wunderschön!“ Ihn zu loben macht froh! Mir kommen viele Situationen in den Sinn, wie mir auf meiner Reise mit Psalm 103 das Lob und der Blick auf Gott geholfen haben, wieder froh zu werden. Wenn mich Sorgen zu erdrücken schienen, Sorgen um meine Kinder, bohrende Fragen im Hinblick auf Vergangenes, wenn das Gedankenkarussell sich drehte und mein Lebensmut sank. Ja, genau dann schien es manchmal, als würde Gott mir zurufen: „Lobe den Herrn …“

In Psalm 147 stellt sich Gott mir als der vor, „der die gebrochenen Herzen heilt und Wunden verbindet“ (Vers 3). Er ist der, der das Unsichtbare sieht und sogar die Kraft hat, es zu heilen. Gleichzeitig „zählt er die Sterne und nennt jeden einzelnen beim Namen“ (Vers 4). Er ist der, der Lichtjahre überwindet, der unsere Vorstellungen von Zeit und Raum sprengt.

Dieser Gott fordert mich kleines Würmchen auf, ihn zu loben. Das ist eine Entscheidung, die mich oft mein letztes Fünkchen Willenskraft kostet. Aber wenn ich es geschafft habe, trotzdem zu loben, erlebe ich, dass mein Gedankenkarussell stockt und zumindest für diesen Moment ausgehebelt wird.

Dieser Gott ist hoch erhaben über alle Sorgen und Nöte und Fragen. Er weiß genau, was aus meinen Kindern wird oder wie sich die Fehler der Vergangenheit auswirken werden. Und er sagt mir: „Vertrau mir und lobe mich.“ Und wenn sich das Lob mitten in den Tiefen meines Lebens trotzig nach oben reckt und sagt: „Und trotzdem werde ich loben!“, dann ist dieses Lob für ihn wunderschön, denn es antwortet ihm: „Ja, ich vertraue dir!“ 

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