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Montag, 04.11.2019

Dunkelheit

Der Sommer mit seinen wärmenden Sonnenstrahlen ist schon lange vorbei und auch der Herbst mit seinen schönen leuchtenden Farben liegt hinter uns. Die dunkle Jahreszeit ist da. Es ist die Zeit des Jahres, die ich als Kind geliebt habe. Nicht so sehr wegen der Dunkelheit und der Kälte, sondern wegen des wunderbaren Kontrastprogramms daheim: heißer Kakao, Lichter, Kuschelklamotten, viel Zeit für Bücher und Gemütlichkeit.
Im Laufe der Jahre hat sich vieles verändert. Ich habe mich verändert. Der Winter ist definitiv nicht mehr meine liebste Zeit des Jahres. Ich glaube, das liegt daran, dass ich älter geworden bin. Die weniger schönen Aspekte dieser Jahreszeit fallen mehr ins Gewicht: Schneeschippen; ein gewisser Respekt vor glatten Straßen; das gedankliche Durchrechnen, wie hoch man die Heizung drehen kann – wegen der Heizkosten und wegen der Umwelt. Alles Dinge, über die ich mir als Kind keine Gedanken gemacht habe. Die dunklen Tage färben manchmal sogar auf die Seele ab. Wenn dann auch noch Sterbetage geliebter Menschen ins Haus stehen, wird es nicht nur draußen düster, sondern auch in mir.
Ich wünschte mir, da wäre jemand, der wie in Kindheitstagen für Wärme sorgen würde. Doch als Erwachsene muss ich selbst ran. Dann versuche ich, mir dieses Gefühl von Geborgenheit zu kreieren: koche mir eine große Kanne heißen Tee, mache eine Wärmflasche, zünde die Kerzen an, die sonst nur dekorative Zwecke erfüllen, und versuche, meine Gedanken bewusst auf Helles auszurichten – die guten Dinge in meinem Leben und Gott.
Bei ihm bin ich sicher. „Du bist meine Zuflucht, bei dir bin ich sicher wie in einer Burg. Mein Gott, ich vertraue dir!“, so formuliert es der Autor von Psalm 91. Das Bild von einer robusten Burg, der selbst die stärksten (Lebens-) Stürme nichts anhaben können, gefällt mir sehr. Es tut gut und ist wie ein Lichtstrahl, der in die Dunkelheit fällt. König David schreibt in Psalm 139,5: „Von allen Seiten umgibst du mich, ich bin ganz in deiner Hand.“ Gott ist David nah. Und wenn ich es zulasse, dann spüre ich: Gott ist auch mir nah. Auch inmitten der Dunkelheit, einfach immer. Gott ist da – auch für Sie, heute und jeden Tag Ihres Lebens!

Nicole Sturm

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3 Antworten

  1. So geht mir genauso. Nur wir haben im Haus einen wunderschönen Kamin, wo ich im Wohnzimmer in dieser dunklen, kalten Jahreszeit die Ruhe und die Stille zum Herrn genießen kann. Danke für diese Ermutigung!

  2. Danke für diese Gedanken und die Ermutigung. Ich werde sie heute in meinem Bastelkreis vorlesen und sicher werden sie dort auch Gefallen finden.

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