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Montag, 30.08.2021

Die rote Ampel

Jeden Tag habe ich meinen Sohn mit einem Kreuzzeichen auf die Stirn gesegnet, bevor er sich auf den Weg zum Schulbus machte. An einem besonders hektischen Morgen in der Familie hatte ich es vergessen. Als ich kurze Zeit später selbst mit dem Auto auf dem Weg zur Arbeit war, fiel mir dieses Versäumnis plötzlich ein. Eine seltsame innere Unruhe befiel mich, ich bekam Angstgefühle. Ich hatte das unbestimmte Gefühl, ich müsste jetzt unbedingt den Schulbus einholen, um meinem Sohn wenigstens noch zuwinken zu können, dann wäre ich beruhigter.
Auf der Landstraße konnte ich den Bus schon bald vor mir erkennen, beinahe hatte ich ihn eingeholt. Ich fühlte mich schon ein wenig ruhiger, war aber doch noch innerlich aufgewühlt. In der Ortsmitte jedoch fuhr der Schulbus über die Kreuzung und die Ampel schaltete genau vor meinem Auto auf Rot! Ich geriet erneut in Panik, denn nun war es hoffnungslos, den Bus noch einzuholen und den ersehnten Blick auf meinen Sohn zu erhaschen.
Aber da – genau vor dieser roten Ampel, die mich so hinterhältig ausgebremst hatte – wurde ich plötzlich ganz ruhig.
Ich hatte das eindringliche Gefühl, dass mein Freund Jesus auf dem Beifahrersitz sitzt und zu mir sagt: „Claudia, warum bist du so aufgeregt? Ich bin doch hier bei dir, und genauso bin ich bei deinem Sohn im Schulbus und bei deinen anderen Kindern. Ich beschütze euch auf allen euren Wegen. Du kannst ganz beruhigt sein. Vertrau mir.“
Ab diesem Moment war alle Angst und Sorge verschwunden, denn ich wusste und weiß es bis heute, dass ich alles und alle Gottes liebendem Schutz anvertrauen kann. Es ist gut, für meine Kinder zu beten und sie zu segnen, aber seine Bewahrung hängt nicht davon ab, ob ich es einmal vergesse oder nicht. Gott achtet auf sie, weil er sie liebt.
Seit diesem Erlebnis muss ich des Öfteren schmunzeln, wenn ich an einer roten Ampel anhalten muss.

Claudia Siecora

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3 Antworten

  1. Vielen Dank, Claudia, für diese Erinnerung und Bestätigung.

    Das hat mich in den letzten Tagen auch beschäftigt - Beten ist wichtig, aber nicht "magisch". Wir bewegen den Himmel (was für ein Vorrecht!) und doch bleibt Gott souverän. Ihm dürfen wir vertrauen, dass er die Welt in seiner Hand hält - auch wenn wir mal ein Fürbitte- oder Segensgebet vergessen oder keine Kraft dafür haben. Er kennt unser Herz.

  2. Gerade gestern ist mir bewusst geworden, wie wichtig es ist, unsere Kinder dem wunderbaren Schutz Gottes an zubefehlen. Auch wenn sie bereits erwachsen sind, Partner haben und es nicht wunschgemäss läuft, dürfen wir getrost darauf hoffen, dass unser liebender Gott ihnen nachgeht. Das muss ich mir immer wieder bei sorgenvollen Gedanken vor sagen.

  3. Für mich heißt Segen und Gebet, meine Kinder in Gottes Hand legen!
    Mittlerweile weiß ich auch
    Das ich selber nichts in der Hand habe außer Vertrauen !
    Ich habe auch schon Mann und Kind zurück in Gottes Hände geben müssen…
    Auch das gehört dazu auch wenn wir es oft schwer aushalten !
    Jahre später bin ich dankbar das ich einen Gott habe der meine Zweifel,meine Ohnmacht,Wut gehört hat und sie verwandelt und geheilt hat! Wow das ist für mich Gnade!
    Wohin denn sonst mit all der Last…wenn nicht zu ihm!
    Das wurde mir zum größten Geschenk was meine betrübte Seele wieder atem ließ…

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