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Montag, 16.03.2020

Corona und der Umgang mit der Angst

Die Meldungen über das Corona-Virus verunsichern und sorgen allerorts für Unruhe. Ich habe das Gefühl: Noch ehe uns das Virus persönlich nahekommt, erkranken wir schon an der Angst vor ihm.
Ob ich den veröffentlichten Zahlen über Erkrankte und Todesfälle trauen kann, weiß ich nicht. Ich sehe nur, was ich vor Augen habe: Menschen, die Angst haben und verunsichert sind. Die sich nicht nur um ihre und die Gesundheit ihrer Lieben, sondern auch um eine drohende Wirtschaftskrise und um ihren Arbeitsplatz Sorgen machen. Kürzlich äußerte eine Frau mir gegenüber, dass sie Angst habe, bald überhaupt keine Lebensmittel mehr zu bekommen! Es ist ein seltsames Gefühl, mit ansehen zu müssen, wie mitten in einer Zeit des Überflusses die Läden in Bezug auf bestimmte Produkte leerer werden.
In Psalm 91 lese ich jedoch, dass Gott mir seinen Schutz zugesagt hat. Er versichert mir, dass ich trotz steigender Anzahl von Infizierten und der ungewissen Wirtschaftslage immer noch unter dem Schutz des Höchsten leben und Ruhe im Schatten des Allmächtigen finden kann. Bewusst verfolge ich nicht nonstop die Nachrichten, sondern höre zu, was mir der Psalm zu sagen hat, nämlich dass Gott mich zu allen Zeiten mit seinen Flügeln bedecken wird und ich bei ihm Zuflucht finde. Dass ich mich nicht fürchten muss vor den Gefahren, die auf mich lauern, also auch nicht vor der Gefahr einer Pandemie, die laut Presseberichten wie ein Damoklesschwert über unserer Nation zu schweben scheint.
Für mich persönlich ist diese Krisenzeit eine besondere Herausforderung, Gott ganz neu zu vertrauen, denn in meiner Kindheit musste ich erfahren, wie durch Krankheit, Tod und Scheidung meine Familie zerstört wurde. Ich habe erlebt, dass das Unglück tatsächlich plötzlich über einen hereinbrechen kann und die Gefahr, dass das normale Leben zerstört wird, allezeit gegeben ist. Dabei heißen die Seuchen unseres Jahrhunderts nicht nur Corona, sondern auch Krebs, Alkoholismus, Scheidung, Mobbing und in vielen Regionen der Welt Krieg.
Momentan lese ich den 91. Psalm täglich und kann ihn inzwischen fast auswendig. Dass ich immer häufiger einen tiefen inneren Frieden in mir spüre, führe ich darauf zurück, dass ich die Aussagen des Psalms inzwischen verinnerlicht habe und sie meiner Seele Ruhe schenken. Darüber hinaus hilft mir der tägliche Lobpreis, meinen Blick nach oben zu richten und mich nicht von der Angst beherrschen zu lassen. Ich weiß: Gott hat trotz aller Herausforderungen einen guten Weg für mich.

„Wer im Schutz des Höchsten lebt, der findet Ruhe im Schatten des Allmächtigen. Der spricht zu dem Herrn: Du bist meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, dem ich vertraue. Denn er wird dich vor allen Gefahren bewahren und dich in Todesnot beschützen. Er wird dich mit seinen Flügeln bedecken, und du findest bei ihm Zuflucht. Seine Treue schützt dich wie ein großer Schild. Fürchte dich nicht vor den Angriffen in der Nacht und habe keine Angst vor den Gefahren des Tages, vor der Pest, die im Dunkeln lauert, vor der Seuche, die dich am hellen Tag trifft.“ (Psalm 91,1–6)

Birgit Weiß

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12 Antworten

  1. Genau so denke ich auch, dass ich immer mit dem Herrn eine innige Beziehung in meinem Glauben und Vertrauen machen kann. Psalm 91 , so wie auch Psalm 121 und die kompletten Psalmen schenkt mir in dem ich mein Glauben und Vertrauen zum Herrn abgeben kann. Das ist kostbarer als die Angst und große Unsicherheit , denn sie belastet mich und meine Seele sehr schmerzhaft.

  2. Ich denke genauso wie Birgit Weiß und Gisela Geus. Schon vor ein paar Jahren habe ich mich in einer schwierigen Situation an Psalm 91 festgehalten und bin nicht enttäuscht worden.

  3. Was haben wir Christen doch für einen wertvollen Schatz durch Gottes Wort!!! Wir müssen es nur in die Hand nehmen und darin lesen, dann ist es in der Lage, uns trotz vieler Ängste und Lasten zu trösten, zu segnen und uns inneren Frieden zu schenken. Ich bin unendlich dankbar, von dieser Hilfe zu wissen. Wie kommen nur die vielen, vielen Menschen, die davon nichts wissen und die ihren Trost in wertlosen Dingen suchen, mit allen ihren Problemen klar?
    Vielen herzlichen Dank für den Beitrag an Frau Weiß.

  4. Danke für deinen Text. Mir geht es wie dir, ein tiefer Friede und eine Sicherheit erfüllt mich, wenn ich Psalm 91 bete. Doch ich bete ihn nicht allein: um 20.00 Uhr jeden Abend proklamieren wir, jede Frau aus unserem Bibelkreis und andere Gläubige zuhause für sich Psalm 91. Denn das gemeinsame Gebet hat Kraft. Als königliches Priestertum sind wir dazu aufgerufen, zu wachen und zu beten. Gemeinsam dienen wir dem Herrn, er wird für uns kämpfen! Schließt euch uns an und seid beharrlich im Gebet.

  5. Vielen Dank für die Bestätigung, dass Psalm 91 zurzeit genau das Richtige für uns ist!
    Ich lese diesen Psalm schon seit vielen Jahren gern und jetzt ist er auch sehr oft meine Lektüre, wenn ich meine Bibel aufschlage.
    Aber auch andere Psalmen sind wie Lichter in der Dunkelheit.
    Lasst uns daran festhalten, dass JESUS immer noch größer ist und uns nichts von Seiner Liebe trennen kann!!!

  6. Genauso habe ich heute morgen auch gedacht - und jetzt lese ich die ermutigende Andacht, Danke dafür! Diese Krise kann auch eine Chance und Umkehr für viele Menschen sein, auch dafür möchte ich beten.

  7. Vielen Dank für diesen Beitrag und die Antworten dazu. Ich habe zwei Liedertexte, die mir im Moment viel Kraft geben. "Meine Zeit steht in Deinen Händen" und "Ich bin bei dir wenn die Sorge dich niederdrückt". Da sie im Internet zu finden sind, möchte ich sie hier nicht in voller Länge einstellen. Ich habe sie mir ausgedruckt, weil ich sie so schön finde und sie liegen an meinem Platz auf dem Esszimmertisch.

    Ich wünsche allen viel Kraft und Mut in dieser schwierigen Zeit.

    Geli

  8. Danke für diesen ermutigenden Beitrag. Auch uns ist dieser Psalm in diesen Tagen wieder einmal zum Trost, zum Halt geworden und wir machen auch andere darauf aufmerksam.
    Eine Diakonisse sagte immer wieder, man dürfe, wenn man durch ein Wort Gottes angesprochen sei sagen: "Finger drauf, das nehme ich". Das wollen wir auch tun und uns in Seiner Liebe bergen, was auch kommen mag. Und wir dürfen auch priesterlich einstehen, vor Gott stehen im Gebet, in der Fürbitte - in den Riss stehen - für unser gottloses Volk und Land, für die Verantwortlichen und für die Menschen in Pflegeberufen, dass Gott noch einmal schenkt, dass Menschen unter Seinen Flügeln Bergung finden wollen und Jesus finden.

  9. Danke für den mutmachenden Text. Es ist so ein Vorrecht für uns Christen, sich nicht von der Panik anstecken zu lassen, sondern Schutz in Gott und seinem Wort zu haben. Mir geht zur Zeit immer ein Lied durch den Kopf, das wir in der Jugend oft gesungen haben. "Einer hat uns angesteckt, mit der Flamme der Liebe".. Davon will ich mich gerne anstecken lassen, und nicht von der allgemeinen Panik.

  10. Ich finde diese Seite ganz wunderbar.

    Die Bundeskanzlerin
    hat uns ermutigt, doch in dieser Zeit, einfach mal unserem Nächsten einen handschriftlichen Brief zu schreiben. Oder, eine Karte, als Ermutigung.

    Lasst uns Markus 16 - Frauen innerlich aufstehen,
    und Gott um gute Gelegenheiten bitten,
    andere Menschen zu ermutigen.

    Gerade mit aktuellen Bibelstellen und eigenen Gedanken,
    aus unserer persönlichen stillen Zeit oder der 'Sonntags- übergangs- Predigt '.

    Mir ist beim Lesen des Artikels,
    der Würgeengel aus dem alten Testament eingefallen.

    Er ging vorüber ... dort wo man auf den lebendigen Gott vertraut hat...

    Ich bin dankbar,
    für die weiteren Beiträge auf dieser Internetseite.

    Lasst uns die Chance nutzen, um auf lydia. net aufmerksam zu machen.

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