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Montagsgedanken

Mit dem Herzen sehen

„Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, der Herr aber sieht das Herz“, so steht es in 1. Samuel 16,7 geschrieben. Wie wahr diese Worte doch sind! Wie oft lasse ich mich von Äußerlichkeiten blenden – bei mir selbst, bei dem, was die Welt zu bieten hat und bei dem, was ich bei anderen wertschätze.

Doch was wäre, wenn auch ich lernen könnte, ins Herz zu schauen? Das Experiment zu wagen und in anderen und in mir selbst das Wahre zu sehen statt der Oberflächlichkeiten, die sofort ins Auge stechen? Was würde ich dann denken, wenn ich in den Spiegel schaue? Was sehen, wenn ich alle Masken fallen ließe? Wo bräuchte mein Inneres Pflege, Make-up und vielleicht ein Do-Over? Welche Qualitäten würde ich in mir entdecken? Wofür würde mein Herz brennen und worüber brechen? Denn dort, wo mein Herz bricht, da ist mein Platz, um wahre Veränderung zu bewirken. Welche Eigenschaften und Talente würde mir dieser Blick ins Herz zeigen und welche Sehnsüchte offenlegen? Wie würde ich meine Freizeit gestalten? Wonach würde ich streben, wenn Geld, Erfolg, Leistung, Kleidung, Einfluss und Status irrelevant wären? Was und wer brächte mir wirklichen Frieden? Wie würde ich Erfolg definieren?

Und wenn ich meinen Blick auf meine Mitmenschen richte, was und wer wäre für mich anziehend? Was fände ich attraktiv und erstrebenswert? Wem würde ich mein Lächeln schenken, wem ein nettes Wort? Was wäre, wenn ich nicht sehen würde, was mich vom anderen trennt, sondern was uns verbindet – mag es auch noch so tief vergraben sein? Worin und in wen würde ich meine Zeit, mein Geld und meine Kraft investieren? Wo würde ich entdecken, dass ein anderes Herz im Einklang mit dem meinen schlägt? Welche Gespräche würde ich führen und welche vielleicht nicht mehr? Welche Tiefe und Ehrlichkeit und auch Verletzlichkeit könnte ich beim anderen und bei mir entdecken?

Ich möchte dieses Gedankenexperiment nicht nur niederschreiben, sondern von Gott lernen. Ich möchte mir Zeit nehmen, um das Innere zu sehen, statt das Äußere zu bewerten. Mich immer wieder neu von der Welt, meinen Mitmenschen und mir selbst überraschen lassen und einen Vertrauensvorschuss schenken. Denn: Jemanden mit dem Herzen zu sehen, heißt, ihn oder sie mit Gottes Augen zu sehen. Es heißt, bedingungslose Annahme nicht wegen der Stärken, sondern trotz der Schwächen. Jemanden mit dem Herzen sehen, heißt, zu lieben: mich selbst, den anderen und Gott, der jeden Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen hat und liebt.

Sina Hottenbacher

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