Die wundersame Brotvermehrung
Vor einigen Jahren hatte ich eine liebe Bekannte, die psychisch krank war und der es oft sehr schlecht ging. Da sie nicht arbeiten konnte, lebte sie bescheiden von Sozialhilfe. Oftmals half ich ihr mit Lebensmitteln aus, wenn Not am Mann war.
Eines Tages rief sie mich an und fragte, ob ich ihr wieder mit ein paar Lebensmitteln aushelfen könnte. Nun war ich selbst in einer Zeit der Arbeitslosigkeit und musste auch sehr sparsam leben. Gerade hatte ich nicht sehr viel zu Hause, hatte aber beim Bäcker ein Brot gekauft. Ich fragte, ob ihr denn mit ein wenig Brot erst mal geholfen wäre. Kurz entschlossen, nahm ich ein Messer und teilte den Laib in der Mitte durch. Meine Freundin kam und holte sich das halbe Brot hocherfreut bei mir ab.
Am selben Abend klingelte es bei mir an der Haustür. Meine Eltern standen davor: „Kannst du uns bitte helfen? Wir haben unser Auto voller Brote und wissen nicht, wohin damit. Vielleicht kannst du was einfrieren?“ Ich dachte, mich trifft der Schlag! Wo in aller Welt hatten sie das viele Brot her? Was war geschehen?
Es stellte sich dann heraus, dass die Eltern meiner Schwiegertochter ihre kleine Bäckerfiliale auflösen mussten. Genau an diesem Tag waren meine Eltern dort und man bat sie, soviel wie möglich einzuladen, denn zum Verfüttern an die Tiere wäre es zu schade. Nun wird man sagen: „Na so ein Zufall!“ Sicher, aber für mich war es mehr als ein Zufall. Es hat mir wieder einmal sehr deutlich gezeigt, wie groß unser Gott ist und wie liebevoll er für seine Kinder sorgt. Und ja, auch wie er belohnt, wenn man gerne und von Herzen teilt. Und wenn es nur ein Laib Brot ist.
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